„Wir schrauben nicht irgendein starres Teil in ein Auto rein und dann passt alles. Jedes noch so kleine Teil muss entwickelt, zertifiziert und umfassend getestet werden. Das ist kein vergleichsweise einfaches Freshening mehr, sondern eine Operation am offenen Herzen“, sagte Herrmann, der auch Leiter der Qualitätssicherung von Ford in Europa ist, im Interview mit der Automobilwoche. Das lasse sich auch nicht einfach beim Händler oder Servicepartner erledigen. „Mit den häufig zitierten 1.500 Euro pro Fahrzeug kommen Sie da lange nicht hin“, fügte er hinzu.
Herrmann rechnete vor: „Bei einer einzigen Plattform kommen Sie da schnell auf dreistellige Millionenbeträge. Die Automobilindustrie insgesamt würde Milliardensummen investieren müssen, die beispielsweise für die Entwicklung zukunftsweisender Technologien und Mobilitätskonzepte nicht zur Verfügung stehen.“ Nach Einschätzung des Ford-Managers könne dies nicht Ziel einer vernünftigen Wirtschaftspolitik sein. „Zudem müssten Sie bei Hardware-Umbauten das alte Auto neu homologieren – dafür gibt es noch nicht einmal eine Gesetzesvorlage“, unterstrich Herrmann. Der Manager sieht zudem die vom Diesel-Gipfel beschlossenen Arbeitsgruppen zur Senkung der Emissionswerte von Dieselmotoren skeptisch: „Diese Arbeitsgruppen kann es natürlich nur geben, wenn uns die Bundesregierung den Rahmen vorgibt, in dem wir kartellrechtlich nicht in eine Falle laufen. Die versammelte Automobilindustrie wird nicht an einem gemeinsamen Tisch sitzen, wenn es kartellrechtliche Bedenken geben kann."Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Ford-Deutschland-Chef Herrmann