"Viele Kfz-Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand"

Autohäuser und Werkstätten fordern Hilfe, um die die steigenden Energiekosten aufzufangen. "Die horrenden Energiepreise fressen die ohnehin schmalen Margen der Kfz-Betriebe auf", so Jürgen Karpinski, Präsident beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Er kritisierte die fehlende Unterstützung für mittelständische Betriebe im jüngsten Maßnahmenpaket der Bundesregierung.

"Viele Betriebe stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand", sagt Karpinski. "Wir bekommen Schreiben von Betriebsinhabern, die um ihre Existenz fürchten und damit um die Arbeitsplätze vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

Die Branche fürchtet nun um ihr Herbstgeschäft. Traditionell zieht die Nachfrage nach dem Sommer wieder an. "Wer gerade in Herbst und Winter Energie sparen muss, kommt an einschränkenden Maßnahmen wohl kaum vorbei", so der ZDK-Präsident.

Um sich vor weiter steigenden Gaspreisen zu schützen, suchen viele Kfz-Betriebe nach Alternativen. Viele Betriebe kaufen zusätzliche Heizgeräte, die mit Öl betrieben werden.

Die Nachfrage in den Autohäusern war in den vergangenen Wochen aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen extrem schwach. "Es war der schlechteste August, den ich jemals erlebt habe", berichtet ein Händler, der nicht genannt werden will. In den Statistiken kommt dies noch nicht zum Ausdruck, da die Hersteller aufgrund der Lieferschwierigkeiten noch ihre Aufträge abarbeiten.

Mit ähnlichen Forderungen wie der Kfz-Verband wendet sich der Zentralverband Deutsches Handwerk (ZDH) an Brüssel. "Die EU-Energieminister müssen mit Blick auf die für zahlreiche Handwerksbetriebe zunehmend existenzbedrohende Entwicklung der Energiepreise Lösungen suchen, ohne dass der Preismechanismus aufgehoben wird", so ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke.

Aus dem Datencenter:

Die 100 größten Automobilhandelsgruppen in Deutschland nach Gesamtabsatz 2021