Autohausgruppe Preckel schließt die Lücken

Traditionshändler Preckel treibt die Neuausrichtung der Autohausgruppe voran. Nach dem Ende der Vertriebspartnerschaft mit Renault stellt sich der Krefelder Familienbetrieb neu auf und ergänzt sein Portfolio mit weiteren Marken.

Künftig vertreibt die Preckel-Gruppe die beiden asiatischen Marken MG Motors und Suzuki: „Diese beiden Marken haben sich als überaus erfolgreich erwiesen und ergänzen das vielfältige Angebot des Autohauses perfekt“, sagte Jörn Wohlers, Geschäftsführer der Preckel-Gruppe.

MG Motors ist die bislang erfolgreichste chinesische Marke in Deutschland: Im vergangenen Jahr hat die Marke ihren Deutschlandabsatz um mehr als ein Drittel auf über 21.000 Neuzulassungen gesteigert. Von dieser Entwicklung will die Preckel-Gruppe profitieren.

„Wir werden künftig an unserem Hauptstandort die Marke vertreiben und den entsprechenden Service anbieten“, so Wohlers. Derzeit baut die Preckel-Gruppe die Betriebe entsprechend um. Start mit der neuen Marke ist bereits im Februar. Der Preckel-Geschäftsführer rechnet mit einem Absatz im ersten Jahr im guten dreistelligen Bereich, da man mit dieser neuen Marke gezielt auf die Stammkundschaft zugehen wird.

Zudem ergänzt das Unternehmen sein Portfolio um Suzuki. Die japanische Marke will Preckel künftig an zwei Standorten vertreiben. Im vergangenen Jahr gehörte auch diese Nischenmarke zu den Gewinnern: In den vergangenen zwölf Monaten steigerte Suzuki den Absatz um mehr als 60 Prozent auf gut 25.000 Pkw-Neuzulassungen. Allerdings mit hohen Eigenzulassungen: Knapp 11.500 Einheiten beziehungsweise knapp 46 Prozent brachten der Importeur oder die Händler die Straße.

Mit asiatischen Marken kennt sich die Preckel-Gruppe bereits gut aus: Neben den Stellantis-Marken Fiat, Abarth, Alfa und Jeep vertreibt das Autohaus auch die Marken Maxus, Nissan und Kia. Das Geschäft baut das Autohaus weiter aus: In Mönchengladbach eröffnet die Gruppe nun ihren dritten Kia-Standort.

„Wir haben gute Erfahrungen mit asiatischen Marken gemacht“, sagt Wohlers. Im vergangenen Jahr war etwa jedes fünfte von der Preckel-Gruppe verkaufte Auto ein Kia oder Nissan. Insgesamt verkaufte Preckel mehr als 6000 Pkw und 1100 leichte Nutzfahrzeuge an seinen sieben Standorten.

Vor allem die Transporter von Maxus waren zuletzt gefragt. Die chinesische Marke, die wie MG Motors zum SAIC Konzern gehört, ist seit Herbst 2021 fester Bestandteil des Preckel-Portfolios. Dabei verkauft der Krefelder Familienbetrieb nicht nur die Transporter, sondern engagiert sich bundesweit für die Umbauten bis hin zu Prototypen für Großkunden.

„Wir wollen das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen weiter ausbauen“, kündigt Wohlers an. „Unser Ziel ist es kurzfristig wieder die 2000er-Marke zu erreichen.“ Dazu sollen etablierte Marken wie Fiat Professional und neue Fabrikate wie Maxus beitragen. So hat die Preckel-Gruppe mit der Autovermietung NextMove, die auf Elektroautos spezialisiert ist, eine Kooperation geschlossen und liefert dem Vermieter bis 2028 Maxus E-Transporter.

Hinzu kommt die Marke Nextem.  Bereits im vergangenen Jahr nahm das Autohaus die in Deutschland noch wenig bekannte Marke von Mobility Green ins Portfolio auf. Damit war Preckel einer der ersten Partner in dem sich im Aufbau befindenden Netz.

Der Krefelder Familienbetrieb hat die Konsequenzen gezogen, dass viele traditionelle Hersteller ihre Netze verkleinern und die Margen zusammenstreichen. Preckel gehörte einst zu den großen Renault-Händlern, unterschrieb allerdings die neuen Verträge nicht. Damit verlor die Autohausgruppe auf einen Schlag einen großen Teil ihres Absatzvolumens.

Preckel-Geschäftsführer Wohlers sieht den Ausstieg als Vertriebspartner als Chance: „Renault hat ohnehin in den letzten 24 Monaten stark an Volumen und Marktanteilen verloren, das hat uns die Entscheidung erleichtert.“ Nun wolle sich der Familienbetrieb neu positionieren.

Künftig will die Autohausgruppe die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz stärker in den Fokus rücken. Das soll sich durch das gesamte Unternehmen ziehen: So hat die Preckel-Gruppe in den vergangenen Wochen alle Standorte mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Ziel ist es, einen möglichst großen Anteil des Energiebedarfs zu decken.

„Mit diesen Investitionen demonstrieren wir unser Engagement für Nachhaltigkeit und technologische Innovation“, sagt Wohlers. Mit weiteren Maßnahmen soll der neue Ansatz vorangetrieben werden.

Aus dem Datencenter:

Die 100 größten Autohandelsgruppen in Deutschland nach Gesamtabsatz 2022