Kaum noch jemand nutzt angesichts der Corona-Krise den öffentlichen Nahverkehr. Die Fahrgastzahlen sind in vielen Städten wie München und Berlin im März um 50 Prozent eingebrochen. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Puls, die der Automobilwoche exklusiv vorliegt, steigt die Mehrzahl der Menschen nun auf das eigene Auto um.
So gaben 86 Prozent der Befragten an, dass sie anstelle der öffentlichen Verkehrsmittel vermehrt das eigene Fahrzeug nutzen. Auch bei den unter 30-Jährigen, bei denen man vermuten könnte, dass sie eher andere Fahrzeugnutzungsmodelle wählen, liegt dieser Wert noch bei 81 Prozent. Bereits eine Studie von Mitte März hatte ergeben, dass die Corona-Krise 18 Prozent der Jüngeren – und damit mehr als der Durchschnitt– darin bestärkt, sich ein eigenes Fahrzeug zuzulegen.
Nur neun Prozent der Umfrageteilnehmer entscheiden sich demnach für Carsharing. Dies erklärt den Nachfrageeinbruch, den Carsharing-Anbieter derzeit zu verzeichnen haben. Um bis zu 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Fahrten bei einigen Unternehmen eingebrochen.
Auch Mietwagen spielen in der jetzigen Situation kaum eine Rolle, wenn es darum geht, das Ansteckungsrisiko im öffentlichen Nahverkehr zu vermeiden. Gerade einmal für acht Prozent kommt ein Mietauto als Ersatz in Frage. Kein Wunder, dass Autovermieter wie Sixt oder Europcar ihre Flotten in den vergangenen Wochen bereits deutlich reduziert haben.