Polestar-Chef Thomas Ingenlath sieht die USA aktuell als heißesten Markt für die neue Elektromarke. Mit dem ersten Modell der Volvo-Schwester, dem Plug-in-Hybrid Polestar 1, soll es 2019 losgehen. Den chinesischen Newcomern traut er wenig zu.
Herr Ingenlath, mehr als 5000 Menschen sollen bereits ihr Interesse am Polestar 1 bekundet haben…
Mittlerweile sind es schon 8000 Kunden, die sich auf Polestar.com registriert haben. Bei den konkreten Vorbestellungen für den Pole-star 1 liegen wir bei über 500, das Volumen des ersten Produktionsjahrs ist also komplett verkauft. Die meisten Kunden, die vorbestellt haben, sitzen in den USA.
Nur 500 Autos pro Jahr. Reizt es Sie nicht, ein paar mehr zu produzieren?
Polestar 1 ist ein Manufaktur-Fahrzeug, es ist hand-made. Ich denke, wir schaffen drei Autos am Tag. Auch wenn wir mehr machen wollten, wäre das nie Faktor zehn oder dergleichen.
Glauben Sie, dass man eine Automarke mit nur 500 verkauften Fahrzeugen pro Jahr profitabel machen kann?
Nein, Polestar ist ja keine dieser Marken in der Supernische, wo man mit 500 profitabel sein kann. Daher haben wir die Ambition, die Marke groß werden zu lassen, und wenn wir von Profitabilität sprechen, dann sind das mehr als 100.000 Autos pro Jahr. In den kommenden fünf bis sieben Jahren wollen wir dahin – mit dem Polestar 2, 3 und dann womöglich 4 und 5.
Wie positionieren Sie sich gegen Tesla?
Tesla hat diesen Markt erst geschaffen. Besonders mit dem rein batteriebetriebenen Pole-star 2, den wir 2019 präsentieren, sind wir Wettbewerber von Tesla. Aber wir sind Wettbewerber eher in einem symbiotischen Sinne, die den Markt für Elektroautos gemeinsam voranbringen können.
2019 und 2020 kommen viele Elektroautos auf den Markt. Was macht Polestar einzigartig?
Polestar macht Premium Performance Cars. Wir sind einerseits ein Start-up, weil wir Dinge anders machen, also wie wir uns dem Markt nähern und wie wir in Beziehung zum Kunden treten. Andererseits nutzen wir die Synergie mit Geely und Volvo. Und bei allem Respekt: Die Autos, die ich von anderen neuen Herstellern bezüglich Design und Qualität gesehen habe, haben nicht den Standard, den sie haben sollten.
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