Der Zulieferer ElringKlinger trennt sich von seinem Geschäft für die Abgasnachbehandlung. Eine konsequente Entscheidung, die der Logik von Firmenchef Stefan Wolf folgt. Der will das einst auf Zylinderkopfdichtungen spezialisierte Unternehmens so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit des Verbrennungsmotors befreien und für den Wandel der Automobilindustrie fit machen. Lieber investiert ElringKlinger in innovative Lösungen wie Leichtbaukomponenten oder Batterietechnologie und elektrische Antriebssysteme – weitere Zukäufe in diesem Bereich dürften nur eine Frage der Zeit sein.
Der Schritt steht aber auch beispielhaft für die derzeitige Wettbewerbssituation bei den Zulieferern. Neben der Innovationsstärke zählt dabei vor allem Größe. Allein Bosch hat jüngst mit der Anlassersparte sowie den Abgasturboladern gleich zwei traditionelle Geschäftsfelder abgestoßen. Die waren zwar nicht unbedingt defizitär, haben aber nicht die notwendigen Stückzahlen und Skaleneffekte erreicht, um auf Dauer konkurrenzfähig zu sein. Erfolg hat nur noch derjenige, der mit seinen Komponenten schon Marktführer ist und gleichzeitig das globale Produktionsnetzwerk der großen Automobilhersteller bedienen kann. Es wird daher nicht die letzte Konsolidierung dieser Art bei den Zulieferern gewesen sein.
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