VW ist mal wieder spät dran. Denn während Kia und Hyundai und sogar Opel schon dezidierte Elektroautos verkaufen, hechelt der Marktführer dem Trend noch mit umgebauten Ups und Golfs hinterher. Doch Frank Bekemeier lässt sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Der Wolfsburger Veteran leitet die Entwicklung des ID Neo, mit dem die Niedersachsen endlich mitschwimmen wollen auf der elektrischen Welle und hat damit gut zu tun. Denn als wäre der Anspruch, dass der elektrische Erstling zum Golf einer neuen Generation werden und Elektromobilität zum Massenphänomen machen soll, nicht schon hoch genug, ist er auch noch das erste Auto auf einer neuen Architektur, die als MEB den gesamten Konzern in die neue Zeit führen soll.
Nicht weniger als 27 Autos sollen aus diesem Modularen Elektrizitätsbaukasten allein bis 2022 für die verschiedenen Marken entstehen und alle bauen auf die Grundlagenarbeit, die Bekemeier daheim in Wolfsburg beim Entwickeln und hier in Südafrika beim Testen leistet. "Schließlich hat der MEB mit dem MQB von Golf & Co nicht viel mehr gemein als ein paar Scharniere, die Türgriffe und den 12-Volt-Akku", sagt Bekemeier. "Alles andere ist von Grund auf neu."