Er war der erste seiner Art und damals noch etwas ganz besonderes. Denn als Audi 1996 den A3 gebracht hat, wurde der ach so gewöhnliche Golf plötzlich wieder elitär und es gint auch in der Kompaktklasse richtig nobel zu. Das ist jetzt ein Vierteljahrhundert und drei Generationen her und die Zeiten haben sich entsprechend geändert. Denn erstens gibt es beim Einser und A-Klasse längst auch bei BMW und Mercedes ein Angebot in der Kompaktklasse, und zweitens sind selbst Importmodelle wie ein Hyundai i30 mittlerweile fast auf Premium-Niveau. Vom Original aus Wolfsburg ganz zu schweigen. Die Zeiten für eine Neuauflage könnten also kaum härter sein. Doch Audi hat die Herausforderung angenommen und aus dem zuletzt in seinem Streben nach Perfektion reichlich langweilig gewordenen Golf im feinen Zwirn wieder einen Charakterkopf gemacht: Wenn im Mai zu Preisen ab 26.800 Euro die vierte Generation des kompakten Kassenschlagers in den Handel kommt, kehrt deshalb ein wenig Finesse auf den Golfplatz zurück.
Das ist vor allem ein Verdienst der Designer: In Länge und Breite jeweils um etwa drei Zentimeter gewachsen, im Radstand und damit in den Platzverhältnissen aber unverändert, reckt der nun 4,34 Meter lange A3 künftig einen flacheren Bug mit einem etwas schmollend dreinschauenden Single-Frame-Grill in den Wind und bekommt vor allem an der Flanke Charakter. Denn erstmals sind die Seitenteile deutlich eingezogen, so dass die weit ausgestellten Radhäuser noch besser zur Geltung kommen. Dazu noch die stärker geneigte C-Säule und das schnittige Heck – schon sieht der Golf noch braver und biederer aus, als er ohnehin schon ist.