Zipse und Tavares halten Keynotes in Las Vegas

Es ist der traditionelle Jahresauftakt für die Tech- aber auch die Autoindustrie: die CES. Da die Detroit Motorshow in den Sommer verlegt wurde ist die "Consumer Electronics Show" für die Autoindustrie mittlerweile das Event für ein Stelldichein zum Jahresbeginn, denn sie gilt als Gradmesser des Fortschritts in der Tech-Szene. Hier werden die Innovationen präsentiert, die ja auch in der Autoindustrie fast nur noch mit Software zu tun haben. In diesem Jahr liegt der Fokus eindeutig auf Innovationen im Bereich der Elektromobilität.

Dazu sind zwei Top-Acts sind angekündigt: Die Marken BMW und Stellantis wollen mit ihren CEOs Oliver Zipse (BMW) und Carlos Tavares (Stellantis) ihre Ideen zur Mobilität der Zukunft vorstellen. Volkswagen hat angekündigt, den ID.7 auf der CES zu zeigen und auch Zulieferer wie Bosch, Continental oder ZF reisen mit Innovationen im Gepäck nach Las Vegas.

Wie schon im vergangenen Jahr nutzt BMW die Technologiemesse in Las Vegas für einen großen Auftritt. 2022 zeigten die Münchner den farbwechselnden iX Flow und sorgten damit für einen der Hingucker auf der CES. 2023 soll es ähnlich spektakulär werden, ist aus dem Vierzylinder-Hochhaus zu hören.

Am Abend des 4. Januar US-Zeit wird BMW-Chef Oliver Zipse in einer Keynote im The Pearl Theater seine Vision einer digitalen Fahrzeugwelt präsentieren. Das dabei gezeigte Konzeptauto soll ein weiterer Fingerzeig für die Modelle der Neuen Klasse werden, die ab 2025 der große (Elektro-)Wurf bei BMW werden sollen.

Schon jetzt deutet BMW mit Teasern in sozialen Netzwerken ein neuartiges, digitales Konzept an. Der Twitter-Account des Premium-Herstellers twitterte vor Weihnachten einige Tage lang nicht als BMW, sondern als digitales Cyberwesen „Dee“. Inzwischen ist der Account wieder umgewandelt, aber die Ankündigung für den 4. Januar blieb dennoch hängen.

Nicht nur BMW, auch der Autokonzern Stellantis schickt seinen CEO auf die große CES-Bühne. Carlos Tavares wird eine Keynote halten. "Wir zeigen auf der CES das Beste unserer Technologie", erklärte der Stellantis-Chef im Vorfeld der Tech-Messe. Zukunftsweisende Mobilität, die elektrisch, kundenorientiert und nachhaltig ist

Angekündigt sind eine Reihe von Konzeptfahrzeugen mit Elektroantrieb. Stellantis wolle mit seiner Vision und seinen Innovationen einen Beitrag leisten, den Klimawandel zu bekämpfen – die größte Herausforderung derzeit überhaupt. "Sie werden sehen, wie wir elektrifizierte und emissionsfreie Antriebe anbieten, wie unsere Software die Mobilität einfacher und sicherer macht und wie Nachhaltigkeit in all unseren Entscheidungen verankert ist", so Tavares.

Mercedes hat in den vergangenen Jahren auf der CES immer wieder mit spektakulären Showcars Aufsehen erregt. 2015 kam der F015 als Ausblick auf die Ära autonom fahrender Autos. 2020 zeigten die Schwaben den Vision AVTR, der im Seitwärtsgang wie eine Krabbe der nachhaltigen Zukunft entgegenfuhr. Im vergangenen Jahr debütierte der Technologieträger EQXX, der es auf eine elektrische Reichweite von über 1000 Kilometer bringt.

2023 liegt der Fokus weniger auf Fahrzeugen, sondern auf der Infrastruktur. Wie schon Audi zuvor plant Mercedes offenbar den Aufbau eines eigenen Ladenetzes, das beim Komfort den neu definierten Luxusansprüchen genügen soll. Dafür nimmt der Hersteller ordentlich Geld in die Hand. Details dazu werden in Las Vegas bekannt gegeben. Daneben geht es vor allem um neue Angebote und Partnerschaften bei Streaming, Audio und Unterhaltung.

VW will auf der CES den elektrischen Nachfolger des Passat, den ID.7 vorstellen. Der ID.7 ist die erste Mittelklasse-Limousine von VW, die auf dem Elektro-Baukasten MEB produziert wird.

Mit der Studie ID-Aero deutete Volkswagen bereits an, wie eine Elektro-Limousine der Mittelklasse von Volkswagen aussehen soll. Jetzt in Las Vegas wollen die Wolfsburger den Elektro-Passat endlich enthüllen und ihn dann in China auf den Markt bringen. Danach dann wird das Modell in Emden für den europäischen Markt produziert.

Continental zeigt auf der CES unter anderem sein Curved Ultrawide Display, das von einer A-Säule zur anderen reicht. Damit knackt Conti die Ein-Meter-Marke, denn der geschwungene, leicht gebogene Bildschirm ist 1,2 Meter breit. Continental will mit diesem Display neue Dimensionen der User Experience schaffen.

Einmal mehr dreht sich bei Bosch auf der CES in Las Vegas alles um das über die Software definierte Fahrzeug. Ein Ziel ist es, die Zahl der Steuergeräte im Fahrzeug deutlich zu reduzieren. So bündelt Bosch bei seinem Computer für die Domäne des Infotainments auch Funktionen für die Fahrerassistenz wie Einparkhilfe und Rundumsicht.

Als Innovation ausgezeichnet wurde die Fahrdynamikregelung VDC 2.0. Basierend auf Daten der Sensoren antizipiert das System das Fahrzeugverhalten und greift vorausschauend ein. Das erhöht laut Bosch die Sicherheit. Mit einem radarbasierten Sensor soll der Schutz der Insassen verbessert werden. Das System erkennt eine Ablenkung des Fahrers oder etwa, wenn ein Kind im Auto zurückgelassen wurde.  Auch ein Gesundheitscheck des Fahrers wird so möglich. 

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