Amerikanische Vorstandsvorsitzende leben trotz ihres häufigen Dauerlächelns unter ständigem Druck - die Anleger wollen in allererster Linie Profit sehen, das Denken von Quartal zu Quartal bestimmt ihre Anlagestrategie.
Dieses Gesetz der Profitabilität hat nun auch Ford-Vorstandschef Mark Fields das Amt gekostet. Dabei hat Fields nichts Grundlegendes falsch gemacht. Er hat wie kein zweiter US-Automanager die langfristigen Veränderungen in der Autobranche erkannt und daraus die Schlussfolgerung abgeleitet, dass Ford nicht nur ein Autohersteller bleiben kann, sondern auch ein Mobilitätsanbieter werden muss.
Dafür hat Fields milliardenschwere Investitionen angeschoben. Ob und wann sich diese Investitionen jedoch auszahlen, ist derzeit kaum vorhersehbar. In dieser Situation kann ein Vorstandschef nur auf die Weitsicht und die Coolness der Investoren setzen.
Fields hat aber offenbar die Geduld der Anleger überschätzt - diese wurden zuletzt immer unruhiger und hinterfragten den Kurs des 56-Jährigen. Ford verlor zuletzt in zentralen Verkaufsregionen Marktanteile und das Vertrauen der Investoren. Seit dem Amtsantritt von Fields im Sommer 2014 verlor die Ford-Aktie rund 40 Prozent ihres Wertes. Das ist für keinen CEO der Welt ein Garant für Weiterbeschäftigung.