Auf den ersten Blick sieht es gut aus für BMW: Der Hersteller hat im vergangenen Jahr mehr als 2,1 Millionen Autos verkauft und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 9,1 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr fiel das EBIT jedoch um fast acht Prozent geringer aus. Das lag an den Folgen der Umstellung auf den neuen Abgas-Prüfzyklus WLTP, den Modellwechseln bei wichtigen Baureihen und an den hohen Investitionen in neue Technologien.
Momentan sieht es nicht so aus, als ob sich in diesem Jahr viel ändern würde: Zwar rechnet der Hersteller auch in diesem Jahr mit einem leichten Plus bei den Auslieferungen. In der Tat legten sie bis Ende April um 0,2 Prozent zu. Das klingt nicht viel, aber die Zahl gilt für den ganzen Konzern. Die Kernmarke BMW konnte deutlich zulegen und den Abstand zum Dauerrivalen Mercedes erheblich verkürzen. Sowohl Mercedes als auch Audi kämpfen derzeit mit sinkenden Verkaufszahlen.
Dennoch musste BMW im ersten Quartal im Kerngeschäft einen Verlust von 310 Millionen Euro melden. Auch wenn das hauptsächlich auf eine Rückstellung in Höhe von 1,4 Milliarden Euro für eine mögliche Kartellstrafe der EU zurückzuführen ist – die Aktionäre werden nicht begeistert sein. Vorstandschef Harald Krüger und seine Kollegen werden auf der Jahreshauptversammlung am Donnerstag erklären müssen, wie sie gegensteuern wollen.