Deutschland und Europa werden endgültig beim autonomen Fahren abgehängt – und zwar von den USA und auch von China. Denn die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen, die sogenannte Vehicle-to-Vehicle oder V2V-Kommunikation, wird in den USA zum Gesetz.
Das haben am Dienstag das United States Department of Transportation (DoT) und die Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit NHTSA beschlossen. Demnach müssen alle Autohersteller in Neufahrzeuge einen Chip für die Car2Car-Infrastruktur einbauen, der dem Standard DRSC entspricht. Begonnen wird 2019 über einen Stufenplan, ab 2023 sollen dann alle Neufahrzeuge mit der nötigen Hardware versorgt werden.
So schnell wie die USA ist Europa aber keineswegs. „Europa wird überrollt. Es ist bedauerlich, dass sich dort die Regierung nicht für diese flächendeckende Technologie stark macht“, sagt Kurt Sievers, Automobilvorstand und Geschäftsführer von NXP. NXP ist einer der führenden Chiphersteller, die diesen Standard mit entwickelt haben und die Hardware dafür liefern.Er befürchtet zudem, von China überrollt zu werden. „Die Chinesen werden mit großer Sicherheit die nächsten sein, die ein solches Mandat verabschieden. Das kann schon in den nächsten zwölf Monaten passieren“, ist sich Sievers sicher.