Die Konsolidierung in den Vertriebsnetzen der Automobilhersteller hat in den vergangenen Jahren nur sehr langsam stattgefunden. Gab es Anfang 2010 europaweit noch 44.879 Standorte (Haupthändler), so sank die Zahl bis Anfang 2020 auf 39.251 Standorte. Das bedeutet ein Minus von 13 Prozent in einem Jahrzehnt.
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Marktexperten von ICDP, die Mitte Dezember ihr jährlich aufgelegtes "European Car Distribution Handbook" herausgebracht haben, ein Minus von 1,8 Prozent.
Je nach europäischem Land sind die Entwicklungsprozesse unterschiedlich weit fortgeschritten. Während Großbritannien an der Spitze der Entwicklung steht, ist Deutschland eher am Ende der Entwicklung.
"Vorbild für viele Hersteller ist der britische Markt", sagt ICDP-Analyst Pascal Haubenreißer. Hier sei die Konsolidierung der Netze am weitesten fortgeschritten und die Verkaufszahl pro Händler am größten. "Allerdings werden wir die Situation in Deutschland in absehbarer Zeit nicht erreichen, denn die Rahmenbedingungen sind völlig andere."