Deutschlands Nissan-Händler stellen sich auf schwierige Zeiten ein. "Es wandelt sich alles und das schnell", warnte Marlies Wegener, Vorständin des Verbands der Nissan Vertragspartner (VDNV) auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Verbands. Der Kaufvertragseingang im Handel sei stark rückläufig, gleichzeitig stiegen die Kosten massiv an – für Personal, Energie und nicht zuletzt Zinsen. "Wir müssen auf unsere Bestände achten", so Wegener in ihrer Keynote-Rede.
Aktuell stehen die Nissan Händler noch gut da. Deren Umsatz legte bis Ende August um ein Drittel auf im Schnitt rund vier Millionen Euro zu, der durchschnittliche Gewinn stieg um 27 Prozent auf rund 125.000 Euro. Die Umsatzrendite lag mit drei Prozent auf Rekordniveau. Von jedem Neuwagen blieb am Ende ein Deckungsbeitrag I von durchschnittlich zwölf Prozent bzw. 3.454 Euro. "Das ist eine extrem gute Zahl. Aber das darf uns nicht blenden", warnte VDNV-Vorstand Jürgen Mattern.
Denn Nissan kämpft nach wie vor mit viel zu niedrigen Neuzulassungszahlen. Der Höchstwert von drei Prozent Marktanteil scheint bis auf weiteres in weiter Ferne zu bleiben. 1,1 Prozent Marktanteil standen per Ende Oktober zu Buche – lediglich 0,1 Prozent mehr als in den Jahren 2021 und 2022. Zum Jahresende rechnet der Verband mit rund 33.000 Neuzulassungen. "Das ist für unsere Marke genug", so Wegener.