Der weltweite Handelskrieg, angestiftet von US-Präsident Donald Trump, spitzt sich immer weiter zu. Nach immer mehr Zöllen auf Waren aus China, der EU sowie der Türkei, die in die USA transportiert werden, darunter auch Zölle auf Stahl und Aluminium, warnte kürzlich erst Wirtschaftsminister Peter Altmaier: "Dieser Handelskrieg verlangsamt und zerstört Wirtschaftswachstum und produziert neue Unsicherheiten."
Trump droht neben einzelnen Volkswirtschaften aber auch ganzen Industrien. Eine, auf die er es besonders abgesehen hat, ist die weltweite Automobilindustrie. Immer wieder droht er damit, auf die Einfuhr von Fahrzeugen sowie Fahrzeugteilen Zölle von bis zu 25 Prozent zu verhängen.
Würde er die Drohung wahr machen, beträfe das ein Importvolumen aus Deutschland von 36,9 Milliarden Dollar.
Weltweit wären Autos und Teile im Wert von 230 Milliarden Dollar betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Boston Consulting Group, die der Automobilwoche exklusiv vorliegt.
"Hersteller und Zulieferer müssen sich vergegenwärtigen, dass Zölle sehr schnell erhoben werden können", warnt Nikolaus Lang, Senior Partner und einer der Autoren der Studie. "Wichtig sei es daher, ausreichend Vorkehrungen zu treffen." Denn: Sobald Zölle verhängt sind, müssen die Unternehmen sofort die fällige Gebühren anweisen, wenn die Waren die US-Außengrenzen erreichen. Allein darauf gelte es, sich finanziell einzustellen, so die Experten
Zudem rät Lang den Herstellern, sich intensiv auf den Bau und die Vermarktung von Fahrzeugen zu konzentrieren, die direkt in den USA gebaut werden. So könne man Zölle von vorn herein vermeiden.
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