Herr Steinbach, im ersten Quartal gab es mehr SPAC-Emission als im gesamten vergangenen Jahr. Was erwarten Sie für 2021 insgesamt?
Martin Steinbach: Bislang sind SPACs vor allem ein US-Phänomen. Addiert man die SPACs aus 2020 und dem ersten Quartal 2021 zusammen, gibt es rund 400 Mantelgesellschaften mit mehr als 100 Milliarden US-Dollar in der Tasche, die auf der Suche nach einer Akquisition sind.Setzt sich die Entwicklung im laufenden Jahr fort?
Es gibt erste Anzeichen, dass Regulatoren stärker auf SPAC-Emissionen schauen. Im Wertpapierprospekt steht ja nicht viel drin. Umso wichtiger sind die Qualität der Sponsoren und des Managements sowie deren Reputation und Akquisitionsstory.Warum spielt das Thema in Europa bislang keine große Rolle?
Das deutsche Recht ist nicht so flexibel, um die typischen Mechanismen eines US-SPACs abzubilden. In den Niederlanden und Luxemburg sieht das anders aus. Hier haben europäische SPACs ihren Sitz, um dann beispielsweise in Deutschland an die Börse zu gehen. Im ersten Quartal hatten wir in Europa sieben SPACs.