Noch tragen sie zwar die übliche Tarnfolie der Erlkönige. Doch braucht es nicht viel Phantasie, um die Prototypen, die hier im Konvoi durch die Toskana fliegen, als die letzten Vorserienmodelle des neuen Skoda Octavia auszumachen. Denn erstens ist die schnörkellose Form mit ausgesprochen präzisen Linien und klaren Kanten unverkennbar, und zweitens muss man nur einmal in den Konzern-Kalender bei VW schauen, um das Rätsel zu lösen: Kaum ist der neue Golf enthüllt, drängt auch sein tschechischer Vetter ins Rampenlicht. Und bevor die vierte Octavia-Generation der Neuzeit am 11. November offiziell die Hüllen fallen lässt und dann im Frühjahr zunächst als Kombi und mit ein paar Wochen Versatz als Limousine in den Handel kommt, bittet Vorstandschef Bernd Meier schon mal zur ersten Ausfahrt. Schließlich ist der Octavia mit Abstand das wichtigste Auto der Marke und soll nicht zuletzt das Geld einspielen, dass die Tschechen brauchen, um die Transformation hin zu elektrischen Antrieben zu finanzieren.
Dass so eine Testfahrt mit dem Chef nicht ohne Begleitung abläuft, ist in diesem Fall kein Schaden. Schließlich ist der Octavia beim Generationswechsel noch einmal gewachsen. Schon bislang eines der geräumigsten Modelle in seinem Segment, nimmt der nun 4,69 Meter lange Kombi so fast schon Kurs auf die Mittelklasse. Deshalb sitzt man jetzt auch hinten wirklich bequem und der Kofferraum ist mit 630 Litern größer als bei den allermeisten Konkurrenten.