Tradition mögen sie zwar groß schreiben bei Porsche, doch Tabus gibt es deshalb keine mehr für die schnelle VW-Tochter. Weder beim Antrieb, wie die Vierzylinder für Boxster und Cayman oder der Turbo für den Basis-Elfer beweisen. Noch beim Aufbau. Denn nachdem die Schwaben dem Cayenne und dem Macan sei dank ohnehin längst mehr SUV als Sportwagen auf die Räder stellen, reißen sie nun die nächste Hürde ein und bauen ihren ersten Kombi – selbst wenn sie den natürlich nie so nennen würden. Zurecht.
Schließlich ist das, was da im Oktober zu Preisen ab 97.556 Euro an die Laderampen im Land rollt, von einem Audi A6 Avant oder einem T-Modell der Mercedes E-Klasse so weit entfernt wie ein Golfbag von den Großkartonagen einschlägiger Möbelhäuser. Sport Turismo taufen sie stattdessen die neue Variante und verstehen den Panamera-Ableger als Lifestyle-Laster, mit dem man zwischen Clubhaus und Designerboutique pendelt und sich beim Laden einfach ein bisschen leichter tut.
Deshalb ging es Projektleiter Gernot Döllner auch weniger um das reine Volumen, das bei aufrechter Rückbank um bescheidene 20 und bei umgelegten Sitzen um 50 Liter wächst. Sondern es sind die sekundären Tugenden des Lademeisters, die den Sport Turismo zum Panamera für Praktiker machen sollen. Nicht umsonst ist die Ladekante jetzt sechs Zentimeter tiefer und die Luke deutlich größer als bisher.Außerdem gibt es zum ersten Mal im Panamera eine Dreierbank für die zweite Reihe, wenngleich man den Mittelsitz nicht einmal der Schwiegermutter zumuten möchte. Dafür jedoch können die Hinterbänkler jetzt ein bisschen bequemer einsteigen, haben dank des längeren Daches etwas mehr Kopffreiheit und obendrein den etwas besseren Ausblick.