Mit einem Neuzulassungsplus von 3,9 Prozent auf272.855 Fahrzeuge sieht der Oktober zunächst wie ein guter Monat aus. Dennoch ist er schlechter als erwartet. Rund 10.000 Fahrzeuge mehr wären wohl drin gewesen. Dass die Neuzulassungen dieses Ziel nicht erreichten, dürfte an einer Mischung aus drei Gründen liegen:
Möglicherweise gab es eine Verschiebung in den November hinein, da viele Deutsche den Brückentag am 30. Oktober für einen Kurzurlaub nutzten.
Zudem schlägt sich die Diesel-Umtausch-Prämie erneut schwächer als erwartet nieder. Dies kann daran liegen, dass bestellte Fahrzeuge noch nicht ausgeliefert und damit zugelassen sind, aber auch daran, dass die Hersteller die Prämie bisher nicht stark bewerben. Daher ist zu befürchten, dass der Effekt der Prämie auch insgesamt niedriger ausfallen könnte, als erwartet.
Der dritte Grund für die hinter den Erwartungen zurückbleibenden Zulassungen dürfte der zuletzt rückläufige Trend bei den Push-Kanälen (Eigenzulassungen von Handel und Herstellern sowie Vermieter) sein. Die Hersteller drücken derzeit weniger Fahrzeuge in den Markt. Genaue Zahlen für den Oktober liegen zwar noch nicht vor, dass die gewerblichen Zulassungen schwach abschnitten, deutet aber in diese Richtung, da beim echten Flottengeschäft eine stabile Entwicklung zu erwarten ist. Möglicherweise herrscht angesichts des bisher insgesamt sehr positiven Jahresverlaufs beim ein oder anderen Marktteilnehmer weniger Druck, was die Bereitschaft zu diesem rabattintensiven Mittel zu greifen, schmälert.
Für den Rest des Jahres bleibt die Prognose dagegen äußerst positiv. Zum einen waren die Auftragseingänge zuletzt sehr gut. Sie werden sich in den kommenden Monaten in Neuzulassungen niederschlagen. Zum anderen sind die Frühindikatoren Ifo-Index und Verbrauchervertrauen weiter auf sehr hohem Niveau.