Knapp ein halbes Jahr nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat der schwäbische Anlagenbauer Eisenmann wieder eine Zukunftsperspektive. Sollte der Verkauf nicht noch an Details scheitern, dann wird das Unternehmen vom chinesischen Maschinenbauer Sinomach übernommen. Schon vor zwei Jahren bekundete deren deutsche Tochter AE Industry Interesse an einer Übernahme, doch der Verkauf scheiterte am Preis. Dass es diesmal offenbar klappt, ist zunächst eine gute Nachricht. Die rund 3000 Beschäftigten können davon ausgehen, dass ihre Firma wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt und der Fortbestand gesichert ist.
Trotzdem muss es nachdenklich stimmen, dass immer mehr deutsche Mittelständler in chinesische Hände kommen. Nach Kuka, Kiekert, Grammer oder der Bosch-Tochter SEG Automotive ist Eisenmann nun der nächste auf der Liste. Wie meist bei solchen Übernahmen steht ein riesiger chinesischer Konzern dahinter, der staatlich unterstützt wird und über große Finanzressourcen verfügt. So können Konkurrenten aus anderen Ländern kaum ähnlich attraktive Angebote machen. Durch den Zukauf hoffen die Chinesen, ihre Einflusssphäre nach Europa auszudehnen und sich gleichzeitig technologisches Know-How zu sichern.