Irgendwann im Sommer 2001 in Wolfsburg: Vorstandssitzung von Volkswagen, vor dem Verwaltungshochhaus steht eine lange Reihe dunkler Audi A8. Mittendrin ein kleiner gelber VW Lupo, dem ein älterer Herr entsteigt. Der zufällig anwesende VW-Praktikant stockt und schaut genauer hin. Ist das etwa... "Ja", sagt der Praktikantenbetreuer schmunzelnd, "das ist Ferdinand Piech."
Wer damals als Praktikant bei VW gearbeitet hat, dem kamen unzählige Geschichten über "Fugen-Ferdl", wie er in einer Mischung aus Respekt und Spott genannt wurde, zu Ohren - über einen Ingenieur, dem keiner seiner Techniker ein X für ein U vormachen konnte, der die Autos am liebsten persönlich überprüfte, dessen Urteil so geachtet wie gefürchtet war. Der Porsche-Enkel war Anfang der 70er Jahre zunächst im Familienunternehmen tätig, wo er die Entwicklung des Porsche 917 vorantrieb.