Die wahre Bestimmung des chinesischen „Henry Ford", wie der 54-Jährige in China auch gerne genannt wird, könnte aber mit dem Erwerb von fast zehn Prozent an Daimler beginnen.
„Die Wettbewerber, die uns im 21. Jahrhundert technologisch herausfordern, kommen nicht aus der Automobilindustrie", sagte Li zu dem Daimler-Coup. Das deutet auf sehr weitreichende Pläne des auch politisch bestens vernetzten Autobosses hin.
Mehr als ein geheimnisvolles Lächeln ist dem stets im Hintergrund bleibenden Li Shufu jedoch niemals zu entlocken. So trat er jüngst auch nicht persönlich beim CAR-Symposium der Uni Duisburg-Essen in Bochum auf, sondern las eine blumige, jedoch inhaltsarme Grußadresse vom Blatt.
Auch bei der Vorstellung der neuen Volvo-Geely-Elektromarke Polestar in Shanghai im vergangenen Herbst überließ Li Shufu Volvo-Chef Hakan Samuelsson und Polestar-Chef Thomas Ingenlath die Tribüne. Li tauchte kurz mit seiner Sicherheits-Armada auf, lächelte zwei Minuten in die Kameras und wurde nicht mehr gesehen.
Eines ist sicher: Li Shufu und Geely haben weit mehr als den chinesischen Binnenmarkt im Blick. Der chinesische Konzernchef plant in globalen Maßstäben - und in historischen Zeitabläufen. Das ist China.
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Daimler-Bilanz 2017