Nur beim Blick unter die Haube wähnt man sich in der Vergangenheit. Denn so sehr es Vielfahrer auch freuen mag, dass Genesis sich weiter zum Diesel bekennt, so schmerzlich vermisst man einen Plug-in-Hybriden oder wenigstens ein 48-Volt-System. Der für die nächsten Monate angekündigte GV60 als erstes rein elektrisches Auto ist da nur ein schwacher Trost. Und auch die Beschränkung auf vier Zylinder wird in dieser Klasse nicht jeden freuen, nachdem schon Mercedes dafür beim Generationswechsel der C-Klasse reichlich Kritik geerntet hat. Doch immerhin gibt es eine seidenweiche Achtgang-Automatik für alle und einen intelligenten Allrad für die meisten Modellvarianten als Standard.
Das Basismodell kommt mit einem 2,0 Liter großen Benziner, der auf magere 197 PS kommt und mit 218 km/h der Konkurrenz hinterherfährt. In der stärkeren Version leistet der Turbo dann schon 245 PS und macht eine deutlich bessere Figur: 353 Nm sind ein Pfund, mit dem der Gasfuß kräftig wuchern kann. Der Sound ist sonor und der Vortrieb stattlich: Von 0 auf 100 dauert es 6,4 Sekunden und mit maximal 235 km/h fährt der Shooting Brake dann doch vorne mit.
Am besten passt allerdings der 2,2 Liter großen Diesel, selbst wenn er nur 200 PS hat und ebenfalls bei 225 km/h gebremst wird. Aber seine 440 Nm machen ihn zum Souverän für schnelle Vielfahrer und seine Reichweite von 900 Kilometern zu einem Dauerläufer mit langem Atem. Den wird auch Genesis brauchen. Denn bei allem Respekt für die Flotte auf Augenhöhe mit der Premium-Konkurrenz dürfte es etwas dauern, bis sich die Qualitäten herumgesprochen haben. Bleibt nur zu hoffen, dass den hohen Herren in Korea dabei nicht so schnell die Geduld ausgeht wie den Managern bei Infiniti.
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