Volkswagens Konzernchef Matthias Müller betont es immer wieder: "Batterietechnik ist eine neue Kernkompetenz für uns." Und Betriebsratschef Bernd Osterloh fordert sogar den Aufbau einer eigenen Zellenfertigung im Konzern. Die beiden meinen nicht unbedingt dasselbe. Schließlich sind Batterie und Zelle unterschiedliche Dinge, wenngleich untrennbar miteinander verbunden.
Ein Blick auf die Zellen-Produktion zeigt, warum es diese in Deutschland noch nicht gibt. Die Batterien für ihre Elektroautos bauen deutsche Autohersteller zwar in der Regel selbst. Die Zellen, aus denen sich die Energiespeicher zusammensetzen, kommen jedoch aus Asien.
Je nach Modell setzt sich eine Batterie aus bis zu 250 dieser Zellen zusammen. Die Fertigung ist hochkomplex. Schon ein winziger Fehler sorgt dafür, dass in der Batterie ein Kurzschluss auftritt. Sie kann explodieren oder in Flammen aufgehen. In Deutschland gibt es bislang nur einen Ort, an dem Batteriezellen in nennenswerter Stückzahl gebaut werden. Diese Fabrik steht im schwäbischen Ellwangen, es ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Varta und Volkswagen. Für den Autohersteller liefert das Werk die Zellen nur für Forschungszwecke.
Im Konzern gibt es allerdings mächtige Stimmen, die den Ausbau der Aktivität für die Serie fordern. Betriebsratschef Osterloh ist der Ansicht, eine eigene Zellenfertigung könne sich rentieren, denn Volkswagen will schon 2025 ein Viertel seiner Autos mit E-Antrieb bauen. Der Gewerkschaftler will damit Arbeitsplätze kompensieren, die durch das allmähliche Auslaufen der Verbrennungsmotoren wegfallen werden. Noch rechnen die Fachleute im Konzern nach, wie realistisch die eigene Zellenproduktion wäre.
Volkswagens gebündeltes Wissen über die Batterie liegt in Isenbüttel bei Wolfsburg. Dort erforscht Frank Seyfried mit etwa 50 Mitarbeitern, wie sie die Energiespeicher für Elektroautos verbessern können. Sie sollen mehr Strom aufnehmen, diesen länger halten und zudem aus günstigeren Materialien bestehen als heute.