Herr Schulz, spüren Sie noch einen Corona-Effekt?
Unser Geschäftsmodell ist auf langfristige Partnerschaften ausgelegt. Die Kunden haben kontinuierlich Fahrzeuge bestellt, April und Mai waren jedoch herausfordernd. Die Zulassungen im Markt sind um 50 Prozent eingebrochen. Im Mai ging das Bestellvolumen bei uns für wenige Wochen um bis zu 40 Prozent zurück. Wir haben uns aber sehr schnell erholt. Im Juni waren wir fast schon wieder auf dem ursprünglichen Niveau.
Profitieren Sie derzeit von Nachholeffekten?
Zum großen Teil. Neufahrzeuge wurden in den vergangenen Monaten nicht wie geplant ausgeliefert. Viele Hersteller haben die Produktion gedrosselt. Eine große Anzahl der Betriebe hat ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt, was die Freigabeprozesse verzögert hat. Zudem haben wir viele Verträge, die ausgelaufen wären, verlängert, um die Kunden zu entlasten.
Wie lautet Ihre Prognose für das laufende Jahr?
Ich gehe davon aus, dass die Flottengrößen Ende des Jahres auf dem geplanten Niveau oder leicht darunter liegen werden. Ich rechne mit einem Rückgang um drei bis fünf Prozent – je nachdem wie der Herbst läuft.
Die Gebrauchtwagenpreise sind deutlich gesunken. Wie wirkt sich das auf den Leasing-Markt aus?
Es hätte Auswirkungen auf den Flottenmarkt, wenn sich die Preise nicht erholen würden. Der Preisverfall war innerhalb von zehn Wochen sehr stark. Zu meiner großen Überraschung beobachten wir jetzt aber eine relativ starke Erholung in einem kurzen Zeitraum. Wir haben uns bereits wieder auf 95 Prozent des ursprünglichen Niveaus hochgearbeitet.