So schickt Citroen den C5 Aircross in die zweite Halbzeit

Eigentlich drehen sie in Paris gerade am ganz großen Rad, wollen ihr Modellprogramm elektrifizieren und sich fit für die Zukunft machen. Doch so weit sie den Blick auch nach vorne richten bei Citroen, verlieren sie das hier und heute deshalb nicht ganz aus den Augen – und fokussieren sich deshalb jetzt auf eines ihre wichtigsten Modelle: Den C5 Aircross.

Betont weich gezeichnet und kuschelig gestaltet, schlägt er sich als Schmunzelmonster unter all den Allradangebern mit über 300.000 Zulassungen nun schon seit vier Jahren gegen Tiguan & Co. Damit das auch so bleibt, bekommt der kompakte Geländewagen jetzt noch einmal ein Update, das in diesen Tagen zu Preisen ab 32.550 Euro in den Handel kommt.

Dabei haben die Franzosen vor allem die Designer in die Pflicht genommen: Die haben tapfer ihre Schminkstifte gezückt, dem Bug ein paar neue Linien um den Kühler gezeichnet und so für eine größere Breitenwirkung gesorgt, die Augen mit neuen Deckgläsern für die LED-Scheinwerfer aufgefrischt und dem Heck mit neuen Rückleuchten frische Akzente gesetzt. Außerdem gibt es neue Felgen und ein paar frische Farben.

Am meisten tut sich allerdings innen: Der Touchscreen für das Online-Infotainment wächst auf zehn Zoll und prangt nun halbwegs schwebend vor dem Armaturenbrett, während sich darunter eine neue, aufgeräumte Mittelkonsole breitmacht: Weil dort der Wählhebel fürs Getriebe durch einen kleinen Wippschalter ersetzt wird, gibt es mehr Platz fürs Smartphone, den Kaffeebecher und andere Kleinigkeiten. Ach ja: Und weil Citroen es ernst meint mit dem Kuschelkurs in der Kompaktklasse, haben die Franzosen die ohnehin schon komfortablen Sitze noch einmal aufgepolstert und den Wohlfühlfaktor weiter nach oben geschraubt – viel besser oder zumindest bequemer als im C5 Aircross fährt man deshalb in kaum einem Konkurrenten.

Zwar wissen die Franzosen um die Bedeutung des C5 Aircross – schließlich tritt er im nach wie vor wachstumsstärksten Segment des Marktes an. Doch so ganz tiefgreifend sind die Änderungen dann doch nicht. Weil die Ingenieure offenbar viel zu sehr mit der Zukunft beschäftigt sind, als dass sie noch groß an der Gegenwart schrauben könnten, bleibt zumindest unter der Haube auch beim neuen Aircross alles beim Alten – und sattsam aus der großen Stellantis-Familie Bekannten.

Auch künftig schnattert deshalb im Bug der 1,2 Liter große Dreizylinder-Benziner, der mit seinen 131 PS nicht ganz so viel Fahrfreude bietet wie die bisweilen deutlich stärkere Konkurrenz. Es wehrt sich ein ebenso starker Diesel mit 1,5 Litern Hubraum und vier Zylindern gegen den Niedergang des Selbstzünders. Und es weist ein Plug-in-Hybrid mit einem 181 PS starken Benziner, einem 110 PS starken E-Motor und einer Systemleistung von 224 PS den Weg in die zumindest teilweise elektrifizierte Zukunft.

Dummerweise ist die Kombination aus einem Normverbrauch von 1,5 Litern, einem Spitzentempo, das mit 225 km/h fast 20 Prozent über dem der Verbrenner liegt, und einer elektrischen Reichweite von bis zu 60 Kilometern, nicht zuletzt wegen der staatlichen Förderung so beliebt, dass sie bereits auf einen Verkaufsanteil deutlich mehr als 50 Prozent kommt – und sich die Lieferzeiten entsprechend in die Länge ziehen. Doch Sorge um die Subventionen müssen sich zumindest Schnellentschlossene deshalb nicht machen: Wer bis Ende Juni bestellt, dem verspricht Citroen eine Auslieferung noch vor dem Jahreswechsel.

Aus dem Datencenter:

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