Der Fünfer nicht repräsentativ genug und der Siebener zu förmlich, das Achter Cabrio aber zu lässig und das Coupé zu eng?
Nicht dass, BMW nicht schon genug Auswahl bieten würde in der Oberklasse. Doch weil die Plattformstrategie die Ableitung von Modellvarianten immer und billiger macht, legen die Bayern jetzt noch einmal nach und bieten den Achter nun auch als Gran Coupé an. Zwar schließen sie damit eine Lücke, die man in der Theorie mit der Lupe suchen muss.
Doch in der Praxis erweist sich der Grand mit Vieren als die vielleicht Beste alternative im bayerischen Oberhaus. Und zwar nicht nur, weil er mit einem Grundpreis von 91.500 Euro mehr Geltung fürs Geld bietet als alle anderen Mitglieder der weit verzweigten Modellfamilie. Das Coupé zum Beispiel kostet genau wie der Siebener rund 3.000 Euro mehr, und der 30.000 Euro günstigere Fünfer spielt einfach in einer anderen Liga.
Dafür hat BMW aber noch einmal tief ins Blech gegriffen. Denn die Bayern haben nicht nur zwei weitere Türen in die Flanke geschnitten, sondern sie haben den Radstand um 20 und die Länge um 23 Zentimeter gestreckt, die Spur um vier Zentimeter verbreitert und das Dach um sechs Zentimeter angehoben.
Das neue Format mit einer Länge von 5,09 Metern und einem Radstand von 3,02 Metern tut nicht nur den Proportionen gut und lässt den Achter stimmiger auf der Straße stehen. Es bringt natürlich vor allem bessere Platzverhältnisse.
Wo die Rückbank in Coupé und Cabrio nur als vornehme Gepäckablage oder Garderobe taugt, kann man dort im Gran Coupé tatsächlich sitzen. Nicht wirklich bequem und nicht auf Dauer und schon gar nicht in der Mitte, dafür muss man dann doch in den Siebener wechseln. Aber besser als laufen ist es allemal.
Und als Kompensation dafür, dass hinten dann vielleicht kein Platz mehr ist für Jacken und Taschen hat BMW den Kofferraum ein wenig erweitert: Statt 420 fasst er jetzt 440 Liter.