Mit Separatismus kennen sie sich aus in Barcelona. Schließlich treibt die Sehnsucht nach Selbstbestimmung bei den Katalanen bisweilen gefährliche Blüten. Doch diesmal geht es ausnahmsweise nicht um Katalanen und Spanier und nicht um politische Selbständigkeit, sondern um eine junge, wilde, Tochter, die nach Unabhängigkeit von der Mutter strebt: Cupra. Und nur zwei Jahre, nachdem der Werkstuner zur eigenen Marke geadelt wurde, darf er jetzt den großen Schritt machen und sich mit einem eigenen Modell emanzipieren: Denn neben Power-Versionen des neuen Leon und dem frisch gelifteten Ateca starten die schnellen Spanier jetzt zu Preisen ab 43.953 Euro den Verkauf des Formentor.
So ganz eigenständig ist zwar auch das 4,45 Meter lange SUV-Coupé nicht. Schließlich fußt es auf dem Modularen Querbaukasten des VW-Konzerns und teilt sich deshalb die Technik mit Tiguan, Ateca & Co. Doch zumindest die Form ist neu – und ziemlich gelungen. Die Front fordernd, die Flanken stark konturiert, die Kotflügel weit ausgestellt und die Kehrseite kess und knackig – so hat der Formentor das Zeug zum Schönheitskönig unter den kompakten Geländegängern und lässt die Konkurrenz aus dem eigenen Konzern brav und bieder aussehen: Der VW Tiguan wirkt dagegen zum Einschlafen langweilig, der Audi Q3 Sportback wie ein Möchtegern-Schönling und der Seat Ateca ist plötzlich nur noch zweiter Sieger.