Der 51-Jährige Stefan Quandt hält jetzt mit 25,8 Prozent der Aktien die Sperrminorität beim Autobauer BMW. Wert des Aktienpakets: rund 13,4 Milliarden Euro.
Vor 36 Jahren erbte Stefan Quandt ein großes Aktienpaket von seinem Vater Herbert Quandt: rund 17 Prozent an BMW. Seither hat sich der Wert des Unternehmens vervielfacht. Der Multi-milliardär sieht sich aber nicht als reicher Erbe, vielmehr versteht er sich als Unternehmer. Neben dem Anteil an BMW hält der Wirtschaftsingenieur Beteiligungen an weiteren Firmen. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Seit 1997 sitzt der -gebürtige Frankfurter im Aufsichtsrat von BMW.
Dass Quandt von seinem Vetorecht als Aktionär Gebrauch machen wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Er drängt sich nicht in den Vordergrund, hat nie großes Geltungsbedürfnis gezeigt. So überlässt er auch bei BMW den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden lieber dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Norbert Reithofer.
Zwar kenne er das Unternehmen inzwischen sehr gut, sagte der Sprössling der Industriellendynastie -einmal, aber ein Vorstandsvorsitzender kenne es nun mal besser. Wichtig ist es Quandt aber, ein Vertrauensverhältnis zu den Konzernlenkern aufzubauen. Wenn die Vertrauensbasis stimme, fürchte er keinen Kontrollverlust, sagte er in einem seiner seltenen Interviews. Ihm reiche es, seine Ideen einzubringen.
Aus BMW-Kreisen ist stets zu hören: Der Großaktionär agiere überlegt und mit Weitsicht, sei eher an der langfristigen Ent-wicklung des Unternehmens interessiert als an kurzfristigem Profit. Mit Milliarden auf dem Konto wird der irgend-wann vielleicht auch uninteressant.Lesen Sie auch:
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