Auch 2030 werden noch drei Viertel aller Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor unter der Haube haben. Davon ist Bosch-Chef Volkmar Denner überzeugt, wie er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte. Dennoch bereitet sich Bosch auf den Wandel der Branche vor und investiert jährlich rund 400 Millionen Euro in die E-Mobilität, die Denner zufolge langfristig eine dominierende Rolle spielen wird. Den Seitenhieb, dass E-Autos nicht mehr ganz so klimafreundlich sind, wenn man die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet, kann sich der Bosch-Chef aber nicht verkneifen.
Ein Dieselmotor sei heutzutage sehr sauber, das sei aufgrund der Stickoxid-Debatte in den vergangenen Jahren aber schwierig zu vermitteln. Hinzu kommt eine steigende Skepsis gegenüber dem Automobil. Das sei keine kurzfristige Delle, sondern eine langfristige Veränderung, analysiert Denner. Die Zahl der produzierten Autos wird Bosch-Prognosen zufolge bis 2025 nicht steigen, der Zulieferer erzielt aber mehr Umsatz pro Fahrzeug und steht deshalb besser da als Wettbewerber. Die hohe Rendite des Vorjahres werde man aber nicht halten können, warnte Denner.
Auch wenn Bosch den Geschäftsbetrieb des vor vier Jahren übernommenen Batterie-Start-ups SEEO eingestellt und sich gegen eine eigene Zellproduktion entschieden hat, glaubt Denner weiterhin an die Zukunft der Festkörper-Batterie. Eine E-Auto-Reichweite von 800 Kilometern werde in den nächsten zehn Jahren möglich sein.
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