Grünheide schiebt Tesla an

Im Flottenmarkt hat Tesla Nachholbedarf. Das ändert sich derzeit: Je mehr die Produktion in Grünheide an Fahrt gewinnt, desto mehr Bedeutung bekommen gewerbliche Kunden.

Noch hinkt der kalifornische Autobauer der Entwicklung auf dem Flottenmarkt hinterher. Mit einem Marktanteil von 1,1 Prozent (bis Ende August) hat Tesla im Vergleich zum Vorjahr sogar noch 0,1 Punkte verloren. Am Gesamtmarkt hält Tesla wie im Jahr zuvor 1,5 Prozent.

"Seitdem in Grünheide die Produktion des Model Y angelaufen ist, geht die Entwicklung wieder bergauf", sagt Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. "Seit Mai scheint die Produktion der SUVs in größerer Stückzahl zu funktionieren."

Quelle: Dataforce

Im August hat sich dann das Model Y auch an die Spitze im E-Flotten-Ranking gesetzt. Mit mehr als 900 neu zugelassenen Einheiten ist es das stärkste E-Auto im August, deutlich vor den Wettbewerbern Volkswagen und Fiat.

Damit kann Tesla die fehlenden Einheiten aus China wenigstens zum Teil kompensieren. In der ersten Jahreshälfte musste der Autobauer aufgrund der Zero-Covid-Strategie seine Gigafactory in Schanghai zeitweise schließen. Im Juli standen die Bänder in Grünheide und Schanghai erneut rund zwei Wochen lang still, um Prozesse zu optimieren.

"Tesla liegt bis dato in 2022 im Flottenmarkt noch deutlich unter seinem Potential, der Ausblick für den Rest des Jahres ist aber durchaus positiv", so Kibies.

Nicht nur Tesla hat sich mit seinen insgesamt 1079 Flottenzulassungen im August gut entwickelt. Auch der Gesamtmarkt hat kräftig zugelegt. Mit 67.000 Pkw-Neuzulassungen liegt er 21 Prozent über dem Vorjahresmonat. Selbst im Vergleich zum Juli, der gewöhnlich stärker ist, schnitt der August mit plus 700 Einheiten besser ab.

Zwar gibt es noch Lieferengpässe, aber viele Hersteller weiten ihre Produktion wieder aus. "Die Fuhrparkverantwortlichen profitieren von dem Produktionshochlauf stärker als der Privatmarkt, weil Fahrzeuge angesichts der Marktlage mit mehr Vorlauf bestellt wurden und die viele Flottenbetreiber anders als Privatkunden ihre Ersatzbeschaffungen nicht noch weiter herauszögern können", resümiert Kibies.

Quelle: Dataforce

Gefragt waren vor allem Benzin- und Dieselantriebe. Diese legten im August mit 34 Prozent beziehungsweise 25 Prozent deutlich stärker zu als der Gesamtmarkt. Anders sieht es bei elektrifizierten Fahrzeugen aus: Reine E-Autos (+16 Prozent) und Plug-ins (+3 Prozent) blieben hinter der Marktentwicklung zurück.

Von der positiven Marktentwicklung haben 13 der Top-15-Marken profitiert. Lediglich zwei Hersteller waren im Minus: Seat (-12 Prozent) und Renault (-41 Prozent) waren im August deutlich unter dem Vorjahrsmonat.

Aus dem Datencenter:

Die Highlights im Flottenmarkt - August 2022

Die Highlights im Flottenmarkt - Juli 2022

Die Highlights im Flottenmarkt - Juni 2022