Jetzt ist es offiziell: Die Autobauer rüsten rund fünf Millionen Dieselfahrzeuge per Software-Update nach. Damit soll die Feinstaubbelastung bis Ende 2018 so stark gesenkt werden, dass die von Autobranche und Politikern gefürchteten Fahrverbote in Innenstädten vermieden werden.
Allerdings dürfte die Erleichterung auf beiden Seiten nur von kurzer Dauer sein: Es ist bereits absehbar, dass die Deutsche Umwelthilfe erneut Städte verklagen wird, um saubere Luft einzufordern. Der Verein hat bereits klargestellt, dass er halbgare Lösungen nicht akzeptieren wird. Das Landgericht Stuttgart hat in seinem Urteil in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass ein Software-Update wohl nicht ausreichen wird, um Fahrverbote zu verhindern.
Hinzu kommt, dass die Stickoxid-Grenzwerte eigentlich ab Anfang 2018 eingehalten werden sollten und nicht, wie in der jetzigen Erklärung vorgesehen, erst ab Ende 2019. Auch diese Steilvorlage wird Jürgen Resch, der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, sicher dankbar nutzen. Ob sich Autobranche und Politik mit dieser Einigung einen Gefallen getan haben, ist deshalb sehr zweifelhaft.
Lesen Sie auch:
+++Diesel-Gipfel-Ticker+++: Erste Ergebnisse liegen vor
ANALYSE zum Diesel-Gipfel: Wenig Ergebnis, viele Verlierer
Nach Stuttgarter Fahrverbots-Urteil: Diesel-Nachfrage bricht weiter ein
Ford zahlt bis zu 8000 Euro "Umweltbonus": Alte Diesel sollen auf den Schrottplatz
Updates oder Umrüstung?: Wo liegen die Grenzen der Software? Was ist mit Hardware gemeint?
Im Datencenter:
Ergebnisse der Abgas-Nachmessungen von Dieselfahrzeugen durch das KBA im April 2016