Herr Stadler, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat illegale Software in Audi-Modellen entdeckt...
Stadler: "Entdeckt" ist hier das falsche Wort. Wir sind alle zwei Wochen beim Kraftfahrtbundesamt und erstatten Bericht. Wir haben bereits sechs Millionen Getriebe durchgearbeitet und bei 24.000 Autos in Europa haben wir Auffälligkeiten gefunden. Diese Informationen haben wir den Behörden mitgeteilt. Dies und das weitere Vorgehen wollten wir gemeinsam kommunizieren. Dass dann Herr Dobrindt allein vorprescht, hat mich persönlich sehr enttäuscht.
Wie sieht denn das weitere Vorgehen aus?
Stadler: Wir schicken jetzt zügig die Bereitstellung des Daten-Masters an das KBA. Dann holen wir die Fahrzeuge rein. Das Software-Update ist technisch vorbereitet. In Deutschland geht es um knapp 14.000 A7 und A8 mit Euro 5. Start des Rückrufs ist im Juli. Innerhalb von drei Monaten wird das abgearbeitet sein.
Wie können Sie ausschließen, dass Audi weitere Software-Manipulationen entdeckt?
Stadler: Wir selbst drehen jedes Steinchen um. Wir messen alle Motor-Getriebe-Kombinationen systematisch durch. Den größten Teil haben wir bereits abgearbeitet.