Vor zwei Wochen hat Volkswagen sein Prämienprogramm angekündigt, mit dem der Konzern alte Diesel aus dem Verkehr ziehen will. "Unser Fokus eins ist es, alte Autos von der Straße zu holen, Fokus zwei ist es, unseren Kunden den Umstieg auf moderne Antriebstechnologie zu ermöglichen", sagte Ulrich Selzer, zuständig für den Pkw-Vertrieb in Deutschland, der Automobilwoche.
"Deshalb haben wir überlegt, wie wir es hinbekommen, die neue Technik in die Preisnähe eines ,normalen‘ Golf zu bringen, denn wir haben ja auch ganz ,normale‘ deutsche Kunden mit normalem Einkommen", so der Vertriebschef weiter. Es gehe nicht nur um Geld, sondern auch darum, "ein Statement zu machen, wie wir die Zukunft angehen. Das ist keine Vertriebsaktion, sondern wir wollen die alten Autos wirklich einsammeln und aus dem Verkehr ziehen, denn sie müssen innerhalb eines Monats zertifiziert verschrottet werden."VW-Umweltprämie
Das ist keine Vertriebsaktion
Zwei Wochen ist es her, dass der VW-Konzern sein großangelegtes Prämienprogramm publik gemacht hat. Was sich der Konzern davon verspricht, erläutern zwei Manager.
"Einmalige Gelegenheit" für den Handel
Etwa sechseinhalb Millionen Fahrzeuge kommen laut Selzer für die Umweltprämie in Frage. Dabei hofft VW auch solche Kunden in die Autohäuser zu holen, die sonst eher zur freien Konkurrenz gehen. Selzer: "Jetzt kommen Leute zum Handel, die sonst nicht kommen. Der Handel hat jetzt die einmalige Gelegenheit, diese Leute anzusprechen." Die ersten Indikatoren zeigten ein "großes Interesse an den Umwelt- und Zukunftsprämien".
Um in den Genuss der Neuwagen-Prämie zu kommen, müssen die Altfahrzeuge verschrottet werden. "Der Kunde hat die Wahl, ob er sich selbst um die Verschrottung kümmern möchte und dies per Nachweis belegt oder ob er es dem Händler überlässt", erläutert Selzers Kollege Jan Bures, verantwortlich für das Aftersales-Geschäft. Der VW-Konzern kooperiere hier mit der Firma Callparts. "Ziel ist dabei in erster Linie, wertvolle Rohstoffe weiter zu nutzen, zum Beispiel das Blei aus den Akkumulatoren, Edelmetalle aus den Steuergeräten und natürlich das Altmetall", erläutert Bures. "Das stand vor zehn Jahren noch nicht so im Fokus, ist aber mittlerweile selbstverständlicher Bestandteil der Stoffkreisläufe."Lesen Sie auch:
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