Für den Sportwagenbauer Porsche ist China längst der wichtigste Absatzmarkt geworden – fast ein Drittel derweltweit 153.656 Fahrzeuge wurden im ersten Halbjahr 2021 dorthin ausgeliefert. Tendenz steigend. Im Vergleich dazu ist Malaysia als Markt eher von geringer Bedeutung. Trotzdem will Porsche in dem Land nun eine eigene Fertigung aufbauen. Der neue Standort bediene spezielle Marktbedürfnisse, sagt Produktionschef Albrecht Reimold. Ausschlaggebend seien dabei nicht Kapazität und Größe des Projekts. Vielmehr zeige man "Bereitschaft, zu lernen und uns an besondere lokale Marktbedingungen anzupassen".
Der Schritt mag ungewöhnlich erscheinen, doch Porsche folgt dabei vielen anderen ausländischen Herstellern, die dies schon seit Jahren machen. Der Grund dafür liegt in den hohen Zöllen und Abgaben, die das Land auf eingeführte Autos erhebt. So schützt der Staat die heimische Kfz-Industrie, zu der etwa Hersteller wie Perodua als Platzhirsch oder die zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Marke Proton zählen.
Nach Angaben der Agentur Germans Trade and Invest (GTAI) beträgt der Einfuhrzoll für komplett montierte Autos grundsätzlich 30 Prozent, für Fahrzeuge mit Ursprung in den Asean-Staaten und in Japan herrscht dagegen Zollfreiheit. Zusätzlich zum Zoll werden beim Import von Personenkraftwagen als Grenzausgleich die hubraumabhängige Verbrauchsteuer von bis zu 105 Prozent und die zehnprozentige Umsatzsteuer erhoben. So wird ein ohnehin schon teurer Porsche vollends zum Luxusgut.