"Alles muss auf den Prüfstand", hatte Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche bei der Hauptversammlung im Mai betont und damit Befürchtungen in der Belegschaft vor Stellenstreichungen geweckt. Zuvor schon war in Medienberichten die Rede von 10.000 Jobs die Rede, die in den nächsten Jahren wegfallen könnten.
Jetzt aber deutet sich an, dass der Konzern ohne Entlassungen durch die Krise kommen wird, die Belegschaft in Deutschland aufatmen kann. "Mit den Betriebsräten wird es kein neues, aktives Programm zum Personalabbau geben", schreibt der Vize-Betriebsratschef Ergün Lümali in einer Stellungnahme an die Mitarbeiter, die der Automobilwoche vorliegt. Auch Änderungskündigungen seien in der Laufzeit bis Ende 2021 nicht vorgesehen.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte der Automobilwoche: "Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der heutigen Daimler AG, die dem Betriebsübergang im Rahmen von Projekt Zukunft nicht widersprechen, gilt bis Ende 2029 der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen."
Stattdessen soll ein Maßnahmen-Bündel "den kurzfristigen Cash-Abfluss" verhindern. Zu den Vorschlägen des Gesamtbetriebsrats zählen etwa die Erweiterung des Tarifzugs T auf alle Beschäftigte. Diese könnten dann statt einer Lohnerhöhung acht freie Tage wählen. Zudem sollen befristete 40-Stunden-Verträge, die es vor allem in der Verwaltung gab, nicht mehr verlängert werden. Beschäftigte müssen dann die tariflichen 35 Stunden arbeiten – mit Gehaltseinbußen.