Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht bei der Frage der Kosten für eine mögliche Nachrüstung von Euro-5-Dieselfahrzeugen die Hersteller in der Pflicht. "Es ist schwer vorstellbar, dass die Kunden dafür zahlen sollen", sagte Zetsche vor einem kleinen Kreis Journalisten am Rande einer S-Klasse-Fahrveranstaltung in Neuhausen ob Eck.
Daimler selbst wolle seinen Teil zur Entschärfung der Diesel-Problematik beitragen. Es gehe darum, die Autos beim Stickoxid-Ausstoß so zu verbessern, dass Fahrverbote insgesamt vermieden werden könnten. "Ich sehe einen vernünftigen Weg, eine Lösung zu erzielen", sagte Zetsche mit Blick auf bereits geführte Gespräche in Baden-Württemberg und den von der Bundesregierung geplanten Diesel-Gipfel am 2. August.
Allerdings sei das Problem nicht auf Deutschland begrenzt. "Ein europäisches Vorgehen wird erforderlich sein", sagte Zetsche, ohne dies näher zu erläutern. Obwohl Städte wie Stuttgart wegen gerichtlicher Auflagen bereits für Anfang des nächsten Jahres wirksame Maßnahmen gegen die Luftbelastung nachweisen müssen, ist Zetsche überzeugt, Einfahrverbote noch verhindern zu können. "Wir kennen die Termine. Die Zielsetzung ist es, dies kurzfristig zu machen."
Die Installation des Software-Updates selbst nehme nur wenig Zeit in Anspruch. Allerdings hat der Fall VW gezeigt, dass bei der Menge an Fahrzeugen schnell einige Monate verstreichen können. Allein in Deutschland sind aktuell rund sechs Millionen Euro-5-Diesel zugelassen.