Die Wahl des neuen US-Präsidenten Joe Biden könnte nach Einschätzung von Daimler-Vorstandschef Ola Källennius zu einer Entspannung bei den diversen Handelskonflikten in der Welt führen. "Wir treten immer für freien und fairen Handel ein," sagte Källenius am Montagabend bei einer virtuellen Pressekonferenz vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. "Unser Geschäftsmodell beruht auf offenen Märkten und auf der Globalisierung." Zur Handelspolitik des abgewählten Präsidenten Donald Trump äußerte er sich nicht.
Zum Wahlausgang selbst wollte sich Källenius nicht äußern. Ihm persönlich gehe es bei dem Wahlergebnis "wie den meisten Menschen", sagte er diplomatisch. Er selber hat sechs Jahre in den USA gelebt, zwei seiner Kinder wurden dort geboren. "Ich habe eine enge persönliche Beziehung zu diesem Land", betonte Källenius.
Die aktuelle Beschäftigungslage bei Daimler habe sich wieder weitgehend normalisiert, sagte der Daimler-Vorstandschef. Kurzarbeit gebe es allerdings weiterhin im Bereich der Fernbus-Herstellung bei der Daimler-Bussparte.
Eine Unternehmenssprecherin ergänzte, aufgrund der schwierigen Marktsituation im Reisebusmarkt und fehlender Aufträge habe Daimler gemeinsam mit dem Betriebsrat entschieden, die bisherige Kurzarbeit am Bus-Produktionsstandort Neu-Ulm über den bislang schon vereinbarten Zeitraum hinaus fortzusetzen und auszuweiten. Betroffen sind davon ab Januar rund 1200 Beschäftigte von insgesamt 3950 Mitarbeitern.
Vom 1. Dezember an würden in Neu-Ulm die direkt mit der Reisebus-Produktion beschäftigten Mitarbeiter ihre Kurzarbeit fortsetzen, ab Januar 2021 würden dann auch die indirekt damit beschäftigten Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen.