Der Daimler-Konzern will bis Ende 2022 mehr als 10.000 Stellen abbauen und 1,4 Milliarden Euro einsparen. Auch Audi und Zulieferer wie Bosch oder Continental wollen in Deutschland Zehntausende Jobs streichen. In dieser schwierigen Situation startet Anfang März die neue Lohnrunde in der Metallbranche.
Daimler-Chef Ola Källenius hat die IG Metall zur Zurückhaltung bei den anstehenden Tarifverhandlungen aufgerufen. "Wir halten es in dieser Situation für sehr, sehr sinnvoll, die Ansprüche entsprechend anzupassen", sagte Källenius im Interview mit der Automobilwoche. Auf konkrete Zahlen verzichtete der Manager, unterstrich aber: "Ich kann nur die handelnden Personen auffordern, langfristig zu denken und zu erkennen, was in dieser Situation wichtig ist."
Daimler müsse gerade mit unpopulären Maßnahmen wie Personalabbau die Kosten reduzieren. "Es gibt Lieferanten der ersten, zweiten oder dritten Ebene in einer noch deutlich schwierigeren Situation. Diese Unternehmen können keine deutlichen Kostensteigerungen vertragen", fügte Källenius hinzu.
Einen weiteren Stellenabbau bei Daimler wollte der Manager nicht ausschließen: "Kein Unternehmen kann die nächsten fünf Jahre sicher vorhersagen. Wir haben ein Ziel gesetzt. Ob wir auf der Reise dorthin nochmals anpassen müssen, werden wir sehen."
In den Betrieben und regionalen Tarifkommissionen haben die Diskussionen zur Lohnerhöhung gerade begonnen. Ende Februar wird der IG-Metall-Vorstand dann die endgültige Forderung an die Arbeitgeber beschließen.
Das vollständige Interview mit Ola Källenius erscheint am Montag, 20. Januar, im neuen Automobilwoche-Heft und online in der Business Class.
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