Bei den Hybridantrieben waren sie ganz vorne dabei, bei der Brennstoffzelle auch. Nur vom reinen Akku-Auto haben sie bei Honda lange die Finger gelassen. Aber jetzt stemmen sich die Japaner nicht weiter gegen den Trend und reiten ebenfalls auf der elektrischen Welle.
Zwar meinen sie vor allem Hybride und Plug-ins, wenn sie bis 2022 mindestens eine elektrifizierte Variante für alle europäischen Volumenmodelle ankündigen. Doch als Speerspitze der Stromer bringen sie im späten Frühjahr den Honda E an den Start.
Knappe vier Meter lang und mindestens 33.850 Euro teuer: So tritt das Modell an gegen Konkurrenten wie den gerade vorgestellten Mini Cooper SE, den Renault Zoe oder die elektrischen Zwillinge Opel Corsa und Peugeot 208.
Während der Zoe trotz des großen Facelifts vor ein paar Monaten schon etwas älter wirkt und die anderen Kleinwagen mehr oder minder gut umgerüstet wurden, probt der Honda E den Zeitensprung: Dezidiert als Elektroauto entwickelt, soll er uns schon heute zeigen, wie das Auto von übermorgen zugeschnitten ist, erläutert Projektleiter Takahiro Shinya – und meint damit neben dem Antrieb vor allem die Assistenten und das Ambiente.
Denn egal wie charmant der Honda auch aussieht und wie lieblich er aus seinen Kulleraugen funkelt; mit dem Elektroantrieb alleine, so viel ist auch den Japanern klar, kann man mittlerweile kaum mehr punkten. Erst recht nicht, wenn man sich damit auf den Stadtverkehr beschränkt und Motor und Batterie eher bescheiden auslegt.
So hat die E-Maschine in der Basisversion nur 100 und im 3000 Euro teureren Honda E Advance 113 kW oder nach alter Währung 136 und 154 PS. Das Drehmoment liegt bei maximal 315 Nm, der Sprintwert ist mit 8,3 Sekunden von 0 auf 100 etwas größer als etwa beim Mini, und bei 145 km/h zieht die Elektronik auch schon wieder den Stecker.