CO2-Ausstoß steigt weiter bedenklich

Im April 2018 wurden 314.055 Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach vier Monaten liegen die Neuzulassungen fünf Prozent im Plus. Bei der Beurteilung des starken Anstiegs im vergangenen Monat ist zu berücksichtigen, dass der diesjährige April zwei Arbeitstage mehr hatte als im Vorjahr. Unter diesen Voraussetzungen und aufgrund der laufenden Umtauschprämie war sogar ein etwas höheres Ergebnis erwartet worden.

Die Umtauschprämie pusht weiterhin die private Nachfrage, die um über 19 Prozent zulegte und einen Anteil von 38,5 Prozent – 3,6 Punkte mehr als vor einem Jahr – erreichte. Mit mehr als 120.000 privaten Neuzulassungen wurde das beste Ergebnis in einem April seit 2009 erzielt. Seit Juli vergangenen Jahres entwickelten sich die privaten Neuzulassungen jeden Monat gegenüber dem Vorjahr besser als die gewerblichen Neuzulassungen. Nach vier Monaten liegen sie fast 17 Prozent im Plus

Die gewerblichen Neuzulassungen dagegen haben gegenüber den ersten vier Monaten ein Prozent eingebüßt. Auch im April hatten sie – trotz zweier Arbeitstage mehr – nur ein Plus von zwei Prozent. Es ist anzunehmen, dass aufgrund der erhöhten privaten Nachfrage im Rahmen der Umtauschprämie viele Hersteller und Händler ihre Aktivitäten bezüglich Tageszulassungen zurückfahren. Dadurch wird der positive Effekt auf die gesamten Zulassungen teilweise kompensiert.

Auch ohne die Umtauschprämie sehen die Rahmenbedingungen für die Pkw-Nachfrage weiterhin sehr gut aus. Zwar ist der IFO-Index zum wiederholten Mal gefallen, befindet sich aber immer noch auf einem hohen Niveau. Die wirtschaftliche Situation in Deutschland, speziell der Arbeitsmarkt, sieht hervorragend aus und auch die Stimmung der Verbraucher ist immer noch gut. Zwar gibt es hierbei keine weiteren Steigerungen, aber das hohe Niveau spricht zurzeit weiterhin für eine robuste generelle Nachfrageentwicklung.

Für das verbleibende Jahr wird in Summe ein ähnliches Neuzulassungsergebnis wie im Vorjahr erwartet. Aufgrund des nachlassenden Effekts aus der Umtauschprämie wird es im zweiten Halbjahr zu einer Beruhigung der Nachfrage kommen und die Automobilwoche erwartet für das Gesamtjahr 2018 Neuzulassungen in Höhe von 3,5 Millionen Pkw, ein Plus von 1,7 Prozent. Dies wäre, abgesehen von 2009, dem Jahr der Verschrottungsprämie, das höchste Neuzulassungsergebnis seit dem Jahr 1999.

Dieselrückgang verlangsamt sich

Der Rückgang bei den Dieselzulassungen ging auch im April weiter, allerdings hat sich die Geschwindigkeit etwas verlangsamt. Zirka 105.000 neue Diesel-Pkw wurden zugelassen, das schlechteste April-Ergebnis seit 2001 Jahren und 12,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Anteil an den gesamten Zulassungen fiel auf 33,4 Prozent, im April 2015, vor der Dieselkrise, lag er noch bei 48,2 Prozent.

Auch wenn - rational durchaus gerechtfertigt - vielfach eine Renaissance des Diesels erwartet wird, ist es fraglich, ob die Verbraucher diesem Wunsch folgen werden. Zwar wird in den kommenden Monaten der Tiefpunkt erreicht werden, aber eine Trendumkehr und Wiederbelebung der Dieselnachfrage ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abzusehen.

Die rückläufige Dieselnachfrage kann weiterhin noch bei weitem nicht durch alternative Antriebe ersetzt werden. Dem Anteilsrückgang um 7,8 Prozentpunkte im April gegenüber dem Vorjahresmonat stand ein Plus von 2,1 Prozentpunkten bei den alternativen Antrieben gegenüber.

Den stärksten Anstieg (plus 1,2 Prozentpunkte) erzielten dabei die normalen Hybride. Plug-in-Hybride legten um 0,1 Prozentpunkte zu, die reinen Elektro-Pkw um 0,5 Prozentpunkte und die Gasfahrzeige steigerten sich um 0,3 Prozentpunkte. Im April hatten fünf Prozent aller Neuzulassungen einen alternativen Antrieb.

Auch als Folge dieser Entwicklung ist der CO2-Ausstoß vergangen Monat weiter gestiegen. Mit 130,4 g/km hat er den höchsten Wert seit April 2015 erreicht.

VW baut Führungsposition wieder aus

Im stark steigenden Gesamtmarkt entwickelten sich die deutschen Marken unter den Top 15 unterschiedlich. Als einzige Marke konnte Marktführer Audi seine Zulassungen des Vorjahres nicht bestätigen (minus 1,2 Prozent), belegte aber dennoch wieder vor Ford Platz drei. Marktführer VW legte um überdurchschnittliche 14,6 Prozent zu und erzielte einen Marktanteil von 20,6 Prozent. Dies ist nach einer langen Durststrecke der höchste Wert seit Anfang 2016.

Mercedes schaffte es mit plus 7,7 Prozent nicht ganz das Gesamtmarktwachstum zu erreichen. Ford belegte Platz vier mit einem Plus von 14,8 Prozent, dahinter folgten BMW (plus 4,8 Prozent) und Opel mit plus 3,2 Prozent.

Die stärksten Zuwächse der Top-Marken verzeichnete Seat mit plus 37,5 Prozent, während Fiat fast ein Viertel seine Vorjahreszulassungen verlor. Die Importmarke Renault verlor 3,1 Prozent, die übrigen Importeure unter den Top 15 verzeichneten jeweils Zuwächse zwischen 19 Prozent und 28 Prozent.

Deutsche Hersteller holen auf

Nachdem die vergangenen Monate von überproportionalen Zuwächsen der Importeure geprägt waren, konnten im April speziell die deutschen Volumenmarken in Summe stark aufholen. Sie steigerten ihre Vorjahreszulassungen um knapp 13 Prozent und konnten mit ihrem Marktanteil von 36,2 Prozent fast auf die Importeure (36,9 Prozent aufschließen.

Auch die deutschen Premium-Marken holten etwas auf. Sie legten im stark steigenden Gesamtmarkt zwar nur um knapp vier Prozent zu, konnten aber ihre Position gegenüber dem ersten Quartal etwas verbessern und erreichten fast 27 Prozent Marktanteil.

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