Citroën streicht Listenpreise radikal zusammen

Stellantis positioniert seine Marke Citroën neu: Dazu hat der Autobauer die Listenpreise radikal zusammengestrichen. Im Durchschnitt sinken die Preise für die Produktpalette um 13 Prozent. Damit kosten die Fahrzeuge bis zu 6000 Euro weniger.

Die Preissenkung erstreckt sich über die gesamte Palette. Ausnahme sind die beiden Modelle Berlingo und Space Tourer.

"Die aktuelle Preisspirale dreht sich immer weiter nach oben – es wird Zeit, diesen Trend umzukehren und wieder mehr Menschen Zugang zu bezahlbarer Mobilität zu ermöglichen, daher senken wir unsere Pkw-Preise jetzt signifikant", sagt Citroën-Deutschlandchef Patrick Dinger. "Somit bieten wir unseren Kunden auch künftig komfortable, attraktive und erschwingliche Fahrzeuge."

Mit der Preissenkung hat der Hersteller auch die Ausstattung zum Teil reduziert und vereinfacht. Ab sofort ersetzen die drei Ausstattungsniveaus You, Plus und Max die bisherigen fünf Versionen Live, Feel, Feel Pack, Shine und Shine Pack. Die neuen Ausstattungsniveaus stehen bei jedem Modell zur Wahl und bieten jeweils bis zu fünf Optionspakete.

Die Einschränkung der Ausstattung erleichtert für den Hersteller die Produktion. Citroën verspricht dadurch seinen Kunden auch kürzere Lieferzeiten.

Durch die Senkung der Listenpreise will Citroën ein einheitliches Preisniveau erreichen und die individuellen Nachlässe im Handel limitieren. Den Kunden verspricht der Hersteller dadurch mehr Preis-Transparenz und auch eine bessere Vergleichbarkeit von On- und Offline-Vertrieb.

Eine klarere Positionierung der Marke ist dringend notwendig. Vor allem mit Blick auf die Vertriebspläne des Herstellers: Denn künftig sollen die Händler mehrere Marken unter einem Dach haben.

Den Fokus richtet Citroën mit der Preissenkung stärker auf den Wettbewerber Dacia aus dem Renault-Konzern. Dacia punktet bei den Kunden mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, gewährt dafür aber kaum Rabatte.

Die Preissenkung kommt bei den Händlern durchaus an: „Dadurch erhält Citroën eine klare Positionierung und wird gegenüber seinen Kunden transparenter“, sagt Peter Gerards, Präsident des Verbands Deutscher Citroën-, DS- & Peugeot-Vertragspartner (VCDP) und Inhaber der Ruhrdeichgruppe.
 
Allerdings ist dieser Schritt auch mit einigen Herausforderungen verbunden. "Wie sich die Preissenkung auf die Restwerte auswirkt, wird die Zukunft zeigen." so Gerards. Würden die sonstigen Incentives eingeschränkt, könnten die Restwerte sogar stabil bleiben.  

Entscheidend für die Vertriebspartner ist auch die Umsetzung mit Blick auf die Fahrzeuge, die bereits bei den Händlern stehen: "Die aktuellen Händlerbestände sollen eine an die neue Situation angepasste Verkaufsförderung erhalten, so dass der Abverkauf erfolgen kann", so Gerards.

Ähnlich sieht es Christian Voßkamp, Geschäftsführer der Bleker-Gruppe, dem größten Citroën-Händler in Deutschland: „Grundsätzlich halte ich diesen Schritt für intelligent und passend für die Marke Citroën.“ Es nehme unnötige Komplexität heraus und zeige dem Kunden einen transparenten Preis.

Entscheidend wird allerdings die Umsetzung sein. Diese behalte einige Herausforderungen bereit, so Voßkamp: „Insbesondere Leasingrestwerte und GW-Preise werden unter Druck geraten. Hier müssen Handel und Hersteller sensibel und mit viel Fingerspitzengefühl zusammenarbeiten. Langfristig gesehen überwiegen jedoch meiner Meinung nach die Vorteile.“

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Stellantis (Plattform STLA Medium) 2024 bis 2026