Die Liste der Übernahmen deutscher Technologie-Firmen durch chinesische Unternehmen ist lang. Für das meiste Aufsehen sorgte der Fall Kuka. Anfang 2017 war der Roboter-Spezialist nach langem Ringen mehrheitlich vom chinesischen Hausgeräte-Hersteller Midea geschluckt worden. Aber auch der Autmobilzulieferer Grammer verkaufte 2017 zunächst 25,5 Prozent seiner Anteile an den chinesischen Konkurrenten Jifeng. Seit 2018 liegt dieser Anteil bei 74 Prozent. Nun wird es wohl einen weiteren Mittelständler treffen. (Lesen Sie dazu: Kommentar: Eisenmann geht nach China: Der nächste auf der Liste)
Der Automobilzulieferer Grammer verkaufte 2017 zunächst 25,5 Prozent seiner Aktien an den chinesischen Konkurrenten Jifeng, seit 2018 liegt dessen Anteil bei 74 Prozent.Der Automobilzulieferer Grammer verkaufte 2017 zunächst 25,5 Prozent seiner Aktien an den chinesischen Konkurrenten Jifeng, seit 2018 liegt dessen Anteil bei 74 Prozent.Der Automobilzulieferer Grammer verkaufte 2017 zunächst 25,5 Prozent seiner Aktien an den chinesischen Konkurrenten Jifeng, seit 2018 liegt dessen Anteil bei 74 Prozent.Der insolvente Anlagenbauer Eisenmann soll von einem chinesischen Konzern übernommen werden. Dies erfuhr die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche aus Unternehmenskreisen. Bei dem Käufer handelt es sich um AE Industry, die deutsche Automotive-Tochter des staatlichen Maschinenbau-Konzerns China National Machinery Industry Corporation (Sinomach) mit Sitz in Peking.
Das Unternehmen hat sich gegen weitere Interessenten aus Japan und den USA durchgesetzt. Sinomach beschäftigt rund 180.000 Mitarbeiter in 170 Ländern und will das Geschäft mit der Automobilindustrie ausbauen und in Europa expandieren.
Demnach geht es nur noch um letzte vertragliche Details der Übernahme wie etwa eine einjährige Beschäftigungssicherung für die Mitarbeiter von Eisenmann. AE Industry hatte bereits vor zwei Jahren Interesse an dem süddeutschen Anlagenbauer bekundet und ein Büro am Stammsitz von Eisenmann in Böblingen eröffnet. Damals scheiterte der Verkauf aber am Preis.
Sowohl Eisenmann als auch der Insolvenzverwalter wollten sich zunächst zum Stand der Verhandlungen nicht äußern. Eisenmann hatte Ende Juli einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, um die strategische Neuausrichtung mit einem industriellen Partner beschleunigen zu können, wie es hieß. Die Akquisition und Abwicklung diverser Großprojekte hatten 2018 zu einem hohen Jahresverlust geführt.
Eisenmann ist unter anderem auf den Bau von Lackieranlagen für die Automobilindustrie spezialisiert und beschäftigte zuletzt an 27 Standorten in 15 Ländern über 3.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2017 erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz von 723 Millionen Euro.
Aktualisierung:Nach der Berichterstattung der Automobilwoche teilte der Insolvenzverwalter von Eisenmann, Joachim Exner, über einen Sprecher mit, dass es sich dabei um "um Gerüchte handelt, die der Insolvenzverwalter mit Rücksicht auf den andauernden Investorenprozess nicht bestätigen kann".
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