Auf dem Sprung nach Europa

Der nächste chinesische Hersteller setzt zur Expansion in Europa an und nutzt dazu die IAA als Sprungbrett. Bereits 2024 will der 2015 gegründete Hersteller Leapmotor in zahlreichen europäischen Ländern angreifen. Wie genau die Rollout-Pläne aussehen, ließ Matt Lei, Vice President International Operations auf einer Pressekonferenz des Herstellers noch offen. Klar ist aber: Leapmotor will auch nach Deutschland.

Dazu stellte Leapmotor auf der IAA sein erstes für die Internationalisierung entwickeltes Modell vor, das Elektro-SUV C10. Flankiert wird dieses durch den Elektro-Kleinwagen T03, der bereits in Frankreich über einen lokalen Importeur verkauft wird. Insgesamt plant Leapmotor, in den nächsten zwei Jahren fünf global ausgerichtete Modelle auf den Markt zu bringen. Sogar eine eigene Produktion in Europa sei perspektivisch denkbar.

Überzeugen will Leapmotor vor allem mit seiner Architektur Leap 3.0. Eine zentrale Supercomputing-Plattform soll Cockpit, Pilot, Energieversorgung und Fahrzeugkarosserie integrieren und damit die nach eigener Aussage branchenweit erste Konvergenz dieser vier Bereiche realisieren. Damit gewährleiste man die "beste smart mobility Erfahrung" der gesamten Branche, so Lei.

Punkten will Leapmotor daneben über den Preis. Die Modelle des Herstellers sollen nicht mehr kosten als vergleichbare Verbrenner. "Verbraucher können sich aktuelle Modelle nicht leisten", so Lei mit Blick auf das bestehende Angebot am Markt. Konkrete Preise für seine Modelle nannte Leapmotor allerdings noch nicht. In Frankreich gibt es den T03 jedoch für 26.000 Euro.

Konkreter wurde Lei im Hinblick auf das Vertriebsmodell. So strebt Leapmotor in Deutschland den Aufbau eines Händlernetzes an: Man sei aktuell auf der Suche nach Vertriebspartnern. Nach Partnern sucht Leapmotor darüber hinaus auf Herstellerebene. Man sei offen für eine Zusammenarbeit mit anderen Herstellern, sagte Gründer und CEO Zhu Jiangming. "Offenheit, Co-Creation und globale Zusammenarbeit sind der Schlüssel zu einer schnellen Verbreitung intelligenter Elektrofahrzeuge." Man wolle künftig nicht nur ein Automobilhersteller, sondern auch ein umfassender Anbieter von Lösungen für intelligente Elektrofahrzeuge sein. Berichte über eine geplante Kooperation mit Stellantis wollte er allerdings nicht kommentieren.