Gespeist werden beide Varianten aus einem Akku vom 70 kWh, der je nach Motorleistung für Normreichweiten von 370 bis 402 Kilometer steht. Da haben manche Konkurrenten deutlich mehr zu bieten – zum Teil sogar für weniger Geld. Dafür allerdings lockt der Marvel R mit einer überraschenden Dynamik. Dass Stromer gute Sprinter sind, ist mittlerweile nichts Neues mehr, selbst wenn die 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h für den Allradler oder die 7,9 Sekunden für die Heckantriebs-Version manchen Bleifuß durchaus in Verzückung bringen können.
Doch wo vielen anderen E-Modellen jenseits der Richtgeschwindigkeit die Puste ausgeht, bekommt der MG einen zweiten Wind und dreht noch einmal richtig auf. Wie sonst nur Porsche Taycan und der baugleiche Audi e-tron GT hat er ein zweistufiges Automatikgetriebe – und deshalb auch in beiden Versionen Auslauf bis 200 km/h. Das schaffen im VW-Konzern nicht einmal die Sportversionen.
So schnell er auf der linken Spur ist, so lange lässt sich der Marvel R dagegen an der Ladesäule Zeit: Weil maximal 92 kW möglich sind, dauern die ersten 80 Prozent selbst an der Schnellladesäule rund eine Dreiviertelstunde. Immerhin erzieht das den Fahrer zu einem schlanken Fuß und bringt neben den drei Fahrprogrammen auch die manuell vorwählbaren Rekuperationsstufen ins Spiel.
Abgeben kann der Marvel R den Strom auch wieder: Als einer der ersten in seiner Liga speist er aus dem Akku heraus zum Beispiel E-Bikes oder die Camping-Küche.