Chinas EV-Markt bricht ein

Die Corona-Krise gefährdet Chinas ehrgeizige Ziele bei der Elektrifizierung der Neuwagenflotten. Deshalb denkt die Regierung darüber nach, die eigentlich schon gefassten Beschlüsse zur Minderung der EV-Förderung zu stoppen. Es gibt aber nicht nur Verlierer in der Krise. Tesla rückte im Februar zum größten EV-Anbieter auf dem chinesischen Markt auf.

Nach Angaben des chinesischen Automobilherstellerverbandes CAAM brachen die Neuzulassungen von rein batterie-elekrischen Fahrzeugen im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 75,2 Prozent ein auf nur noch 12.908 Fahrzeuge. Bei der Produktion sank der Ausstoß sogar um 82,9 Prozent auf 9951 Einheiten.

Der Herstellerverband CAAM forderte deshalb, die politischen Rahmenbedingungen für EV-Fahrzeuge wieder zu verbessern, statt sie zu verschlechtern. So sollten die Quoten für die Zulassung von EVs in Großstädten wieder erhöht werden, Bestimmungen für Höchstgrenzen zum Autokauf sollten im EV-Segment aufgehoben werden, zudem solle auch der Verkauf von EVs in ländlichen Regionen angekurbelt werden.

Die wichtige Industrieregion Guangzhou beschloss bereits Anfang März, Käufern von Niedrigenergie-Autos wieder staatliche Zuschüsse zu gewähren von bis zu 10.000 Yuan (rund 1285 Euro). Auch andere Regionen haben bereits die Wiedereinführung von Zuschüssen für elektrifizierte Autos angekündigt.

Nach Angaben des chinesischen Automobil-Analysten Feng Shiming haben mittlerweile 19 Prozent aller chinesischen Neuwagen-Kunden angegeben, ihren Autokauf vorerst nicht zu realisieren. Ohne staatliche Fördermaßnahmen werde der chinesische Neuwagenmarkt daher voraussichtlich im Gesamtjahr um rund 50 Prozent schrumpfen, prognostizierte er vor wenigen Tagen.

Von der Krise im chinesischen EV-Markt profitiert allerdings der US-Hersteller Tesla. Nach Angaben des Herstellerverbandes CAAM konnten die Amerikaner im Februar 3958 Fahrzeuge neu zulassen. Angesichts der Einbrüche bei anderen Herstellern stieg der Marktanteil von Tesla damit auf rund 30 Prozent, womit Tesla derzeit deutlicher Marktführer ist.

Auf Position zwei im chinesischen E-Markt lag im Februar BMW mit 813 Auslieferungen seines 530 Le Plug-in-Hybrid. An dritter Stelle folgte der erste chinesische Anbieter, BYD mit 675 Zulassungen des Modells e2.

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