Um rund sechs Prozent wird der chinesische Automarkt in diesem jahr laut Prognosen schrumpfen. Doch Premium-Hersteller wie Daimler können sich diesem Trend entziehen. "Wir haben bis Ende November bereits mehr als 500.000 Autos in unserem Werk in Peking produziert, so viele wie noch nie", sagte China-Vorstand Hubertus Troska vor Journalisten in Stuttgart. Im gesamten vorangegangenen Jahr waren es 480.000 Fahrzeuge.
Daimler konnte in China in den ersten elf Monaten 640.933 Fahrzeuge absetzen. Vor allem S-Klasse und Geländewagen wie der GLE werden importiert. Dies entspricht einem Plus von 6,3 Prozent. Auch für das kommende Jahr erwartet Troska im Premiummarkt weiteres Wachstum. Befeuert werden soll dies durch neue Modelle. So laufen im zweiten Werk im Norden der Stadt, das Daimler vom Partner BAIC übernommen hat, bis Ende des Jahres der rein elektrische EQC sowie das neue SUV GLB an. Von ihnen erwartet sich Troska einen weiteren Schub.
Die wachsende Bedeutung Chinas, wo Mercedes inzwischen ein Drittel seiner Autos verkauft, drückt sich auch in einem neuen Entwicklungszentrum aus, das in der zweiten Jahreshälfte 2020 eröffnet werden soll. Ziel ist die beschleunigte Einführung von lokalisierten Modellen inklusive Elektrofahrzeugen. Ob beispielsweise auch die Luxuslimousine EQS in China gefertigt werden soll, wollte Troska nicht sagen. Inzwischen arbeiten rund 1000 der 21.000 Konzernbeschäftigten in China in der Entwicklung.