Der strauchelnde Immobilienriese Evergrande, die aufkommende Konkurrenz chinesischer Hersteller, Corona-Pandemie mit umfangreichen Reisebeschränkungen oder Chipmangel: Keine Gefahr oder drohende Krise ist groß genug, um den Glauben von China-Vorstand Hubertus Troska an den chinesischen Markt erschüttern zu können. "Ich sage es gleich vornweg, ich bin auch in diesem Jahr wieder positiv", so Troska bei seiner alljährlichen Bilanz vor Journalisten.
Dieser Optimismus hat durchaus Gründe. Bis Ende September hat Mercedes in China 592.203 Autos verkauft, mehr als ein Drittel des gesamten Absatzes. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies zwar nur ein Plus von vier Prozent und damit weit entfernt von den zweistelligen Wachstumsraten, die noch im ersten Halbjahr und auch viele Jahre zuvor erzielt wurden. Doch die Nachfrage ist laut Troska weiter da. Es ist lediglich der Chipmangel, der die Verkäufe bremst. "Wir sehen weiter eine absolute Dynamik im Premiummarkt und gehen davon aus, dass dies auch im nächsten Jahr anhält." Eine Immobilienkrise, die die Kaufkraft beeinflussen könnte, sieht er nicht.