Carvana übernimmt US-Auktionsanbieter Adesa

Mit der Übernahmen von des US-Auktionsgeschäfts Adesa von Kar Global will die Gebrauchtwagenplattform Carvana ihr Angebot deutlich ausbauen. Carvana, die für viele europäische Plattformen wie Cazoo als Vorbild dienen, zahlt für die Kar-Global-Tochter 2,2 Milliarden Dollar, rund zwei Milliarden Euro, in bar. Eine weitere Milliarde will Carvana in die Modernisierung der Standorte stecken.

Mit rund 4500 Mitarbeitern hat die Auktionsplattform Adesa US im vergangenen Jahr mehr als eine Million Transaktionen abgewickelt. Insgesamt hat das Unternehmen 56 Standorte. Nach eigenen Angaben ist es die zweitgrößte Auktionsplattform in den Vereinigten Staaten.

"Das landesweite Infrastrukturnetz von Adesa US und das robuste, hochprofitable Geschäft werden zusammen mit den bestehenden Aktivitäten von Carvana den Weg von Carvana zum größten und profitabelsten Automobilhändler beschleunigen", sagte Ernie Garcia. Mit der Übernahme will der Chef und Gründer von Carvana das Fahrzeugangebot für Privatkunden ausbauen und mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis und kürzeren Lieferzeiten punkten.

Mit der Übernahme rückt Carvana näher an seine Kunden heran. Künftig leben rund 78 Prozent der US-Bevölkerung im Umkreis von 100 Meilen um ein Carvana-Inspektions- und Aufbereitungszentrum. Innerhalb von 200 Meilen um die Zentren leben 94 Prozent der Bevölkerung

Laut Automotive News, dem Schwesternblatt der Automobilwoche, hat Carvana Anfang 2022 sein 15. Inspektions- und Aufbereitungszentrum eröffnet. Damit baute die Plattform ihre Aufbereitungskapazitäten auf knapp 900.000 Fahrzeuge aus. Mit der Übernahme steigen die entsprechenden Kapazitäten um rund zwei Millionen auf dann mehr als drei Millionen Einheiten. Bis Ende des Jahres will Carvana mindestens fünf weitere Aufbereitungszentren eröffnen.

Carvana will die B2B-Auktionen unter der Marke Adesa weiter führen. Im vergangenen Jahr erzielte das US-Geschäft von Adesa einen Umsatz von mehr als 800 Millionen Dollar und einen Ebitda-Ertrag (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von über 100 Millionen Dollar.

Die Chip- und Corona-Krise hat das Geschäft von Carvana im vergangenen Jahr kräftig angetrieben. Der Umsatz schnellte von 5,6 Milliarden in 2020 auf 12,8 Milliarden US-Dollar in die Höhe. Deutlich stärker als der Absatz: Ingesamt verkaufte die Plattform mehr als 425.000 Gebrauchte, im Jahr zuvor waren es noch 244.000 Gebrauchtwagen.

Auch der Bruttogewinn pro Fahrzeuge macht einen Sprung nach oben: Lag er 2020 noch bei 3252 US-Dollar legte er innerhalb von zwölf Monaten auf 4537 US-Dollar zu.

"2021 war ein Jahr voller bedeutender Meilensteine. Wir haben unser ein millionstes Auto verkauft, unser erstes positives Ergebnisquartal erzielt und wurden zum am schnellsten wachsenden E-Commerce-Unternehmen in der Geschichte der USA", sagte Garcia. Er sei stolz darauf, dass Carvana auf der Forbes-Liste der 2022 besten Arbeitgeber in den USA zum Einzelhändler Nr. 1 ernannt wurde.

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