Im Sommer hatte Volkswagen die Mehrheit an seiner prestigeträchtigen französischen Luxusmarke Bugatti abgegeben. Rimac hatte schon länger Interesse an den sehr teuren und schnellen Boliden gezeigt. Unter dem Dach des neuen Gemeinschaftsunternehmens sollen laut Mitteilung Bugatti und Rimac Automobili weiter als eigenständige Marken und Hersteller agieren. 300 Mitarbeiter sind in Zagreb angesiedelt und 135 im elsässischen Molsheim. Dazu kommen 180 Mitarbeiter bei Bugatti Engineering in Wolfsburg. Mittelfristig soll die Entwicklung aber im neuen Rimac-Campus stattfinden, der alle Aktivitäten des Unternehmens vereint und 2023 eröffnet werden soll. Hier sollen insgesamt 2500 Mitarbeiter beschäftigt sein. Zur Rimac Group gehört auch die Rimac Technology, die als Zulieferer agiert.
Auch die weiteren Posten in der Geschäftsführung sind nun vergeben. Neben Mate Rimac wird der bisherige Produktionsleiter und Mit-Geschäftsführer von Bugatti Automobiles, Christophe Piochon, Chief Operating Officer. Er wird die Manufaktur im elsässischen Molsheim fortführen. Chief Financial Officer wird Larissa Fleischer. Sie leitete zuletzt bei Porsche das Controlling in den Themenfeldern Digitalisierung und Aufbau neuer Geschäftsmodelle. Den Posten des Chief Technology Officer übernimmt Emilio Scervo, er war zuvor Chef-Ingenieur bei McLaren. Der bisherige Chef des Herstellers handgefertigter Edelschlitten aus Molsheim, Stephan Winkelmann, legte seinen Posten Ende Oktober nieder. Er konzentriere sich auf seine Aufgabe bei Lamborghini.
Schon jetzt ist aber auch klar, dass Porsche trotz der Minderheitsbeteiligung weiterhin eine gewichtige Rolle spielen wird. Mit Oliver Blume und Porsche-Finanzchef Lutz Meschke sitzen zwei Vertreter des Sportwagenbauers im Aufsichtsrat des Gemeinschaftsunternehmens. "Und weil mir das Projekt sehr am Herzen liegt, werde ich es auch in Zukunft eng und leidenschaftlich begleiten", kündigte Meschke an. Porsche und Rimac sind bereits seit einigen Jahren miteinander verbandelt. Porsche ist seit 2018 an Rimac beteiligt, aktuell hält der Sportwagenbauer 24 Prozent an dem kroatischen Unternehmen.
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Aus dem Datencenter:
Entwicklung der reinen Elektroautos Januar 2019 bis Mai 2021